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1. Theil 1 - S. 11

1867 - Breslau : Max
Inder. 11 heftiges Erdbeben in das Meer gestürzt und von diesem begraben worden zu sein; wenigstens liegen weit in das Meer hinein große Felsenblöcke, die einst zu jenen Werken gehörten, und sieben Pa- goden liegen in der Entfernung einer Meile weithin in das Meer hinein. Während die beiden äußersten längst von den Wellen bedeckt sind und nur bei niedriger Ebbe unter dem Wasser wahr- genommen werden können, erheben sich die andern, je näher dein Strande, desto höher aus denl Wasser, und nur die letzte steht ganz auf dem Trockenen, doch so, daß ihr Fuß bei hoher Fluth bespült wird. Welches Volk nun mag diese großen Werke erbaut und be- wohnt haben? — Lauge sind die Meißelschläge verhallt und die Nuderschlüge der Schiffe, die zu dieser großen Handelsstadt hin- eilten; die Ruinen stehen noch, aber keine Kunde von diesem fleißigen, kunstvollen Volke hat unsere Zeit erreicht. Wenn einst eine eben so geraume Zeit nach uns wird vergangen sein — wer- den ähnliche Trümmer auch von unserm Dasein zeugen und den forschenden Reisenden mit dem Staunen erfüllen, mit dem wir jene Riesemnäler betrachten? Von den Indern nun, glaubt man, sei die Cultur zu den andern Völkern Asiens, und auch nach Aegypten übergegangen*); denn man findet in den Religionsbegriffen der alten asiatischen Völker die Mythologie der alten Inder wieder, und es mag selbst der griechischen und römischen Cultur zum Theil indische Weis- heit zu Grunde gelegen haben. Leider kennen wir nur noch sehr wenig von den Schriften, welche die alten Inder übrig gelassen haben. Sie sind nur poetischen Inhalts, und in der Sanscrit- sprache geschrieben, welche erst von wenigen Europäern erlernt worden ist und ihre großen Schwierigkeiten hat, da sie eine der ausgebildetsten und reichsten ist. Sie besteht allein aus 16 Vo- calen und 38 Consonanten und wird jetzt nicht mehr gesprochen. Außer vielen andern Gedichten (Vedas und Puranas) sind noch zwei Heldengedichte darin enthalten, der Ra majar: und Ma ha- ba rata; aber wie herrlich sie seien, können wir nur ahnen aus den wenigen Bruchstücken, welche einige der Sprache kundige Eng- "'6 Zu erwähnen ist hier, daß das Volk der Inder in abgesonderte Stände (Kasten) eingetheilt war; 1. Braminen (Priester). 2. Kschatrijas (Krieger). 3 Baissas (Handwerker, Arbeiter). Die vierte Kaste Sudras, wurden als un- reine und ausgestoßene Menschen angesehen und behandelt, und unter ihnen waren die Parias die allerverachtetsten.
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