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1. Theil 1 - S. 168

1867 - Breslau : Max
168 Alte Geschichte. 2. Periode. Römer. Patriciern und Plebejern fehlte es freilich nicht, indessen fiel doch nichts vor, was das ganze Volk so aufgeregt hätte, als die Be- gebenheit mit der Virginia. Aber 60 Jahre darauf ereignete sich ein Vorfall, der nicht nur die Zerstörung der Stadt herbei- führte sondern auch leicht dem ganzen römischen Staat seine Existenz hätte kosten können. Eine Stadt in Etrurien, Clusium, dieselbe, wo Porsenna König gewesen war, schickte Abgesandte nach Rom. „Liebe Rö- mer/' sprachen die, „kommt doch und helft. Ein wildes Volk — Gallier nennen sie sich — belagert unsere arme Stadt. Es sind große, ungeschlachte Männer, wie Riesen; sie kommen über das Gebirge (Apenninen) her und sind wild wie das Land, aus dem sie kommen." Diese Gallier, die den Namen der sennonischen führten, waren früher über die Alpen nach Italien gekommen und hatten sich seit kurzem am adriatischen Meere, südlich von den Po-Mündungen, niedergelassen. — Die Römer überlegten, was zu thun sei. Sie wollten nicht gern gleich Krieg anfangen und schickten daher drei Brüder, die Fabier, an die Gallier ab, sie abzumahnen; sonst, drohten sie, würden sie den Clustern bei- stehen. Diese Gesandten wurden vor den König der Gallier, Brenn ns, geführt und richteten ihren Auftrag aus. Brennus antwortete, er habe zwar eben jetzt zum ersten Male den Namen der Römer nennen gehört; doch wolle er gern glauben, daß sie brave Leute wären, weil die Clusier in der Noth zu ihnen ihre Zuflucht genommen hätten. Auch ihm sei es ganz recht, wenn die Sache friedlich abgemacht würde; dies könne aber nur ge- schehen, wofern die Clusier, die mehr Aecker besäßen als sie ge- brauchten, den Galliern von ihrem Uebersiusse abgeben wollten. Schlügen dies die Clusier ab, so würden sie, die Gallier, darum kämpfen in Gegenwart der römischen Gesandten, damit diese in Rom verkündigten, wie weit die Gallier alle Völker an Tapferkeit überträsen. „Wahrlich!" erwiederten die Fabier, „eine sonderbare Art, sich Länder zu erwerben! Was für ein Recht habt ihr denn auf dies Land?" — „Wir führen", rief Brennus, „unser Recht auf der Spitze unserer Schwerter, und tapfern Leuten gehört Alles!" Ueber diese kecke Antwort ärgerten sich die Fabier; aber statt den Umständen nachzugeben und die Clusier zu einem Vergleiche zu ermahnen, begaben sie sich in die Stadt und redeten den Ein- wohnern noch mehr zu, nicht nachzugeben, sondern die Gallier
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