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1. Theil 1 - S. 182

1867 - Breslau : Max
182 Alte Geschichte. 3. Periode. Macedonier. In Persien regierte damals ein gutmüthiger, aber schwacher König, Dar ins Kodomannus. Er war solchen Zeiten der Ge- fahr und Umwälzung nicht gewachsen und sein Volk nach und nach so entartet und verweichlicht, daß keine Spur mehr von des Cyrus Geiste in ihm zu finden war. Mit einem solchen Volke konnte 'Alexander wenigstens den Versuch machen; mißlang dieser auch, so brauchte er doch nicht zu fürchten, daß die Perser ihn, wie einst zu Miltiades' und Themistokles' Zeiten, bis nach Eu- ropa verfolgen würden. Alexander setzte über den Hellespont nach Asien über (bei Sestos und Abydos), besuchte auf der Ebene von Troja die Grabmäler des Achilles und Patroklos. und rief bei dem Grabe des Ersteren aus: „O du glücklicher Achill! Du hast im Leben einen Freund in Patroklos und im Tode einen Homer gefunden, der deine Thaten besungen und dein Andenken un- sterblich gemacht hat!" — Dann ging es weiter. Noch war die Nachricht von seinem Anzuge kaum bis zu Darius gelangt; aber dessen Statthalter in Klein-Asien hatten schnell ein Heer zu- sammengerafft und traten damit dem macedonischen Helden ent- gegen. Nur eiu kleines Flüßchen, der Granikus (er geht in das Meer von Marmora), war zwischen ihnen. Noch überlegte man, ob man hinübergehen sollte oder nicht, und Parmenio, ein alter Feldherr Alexanders, Widerrieth es. „Nein!" rief plötz- lich Alexander, „da müßte sich ja der Hellespont schämen, wenn dies Flüßchen uns aufhalten sollte!" — und so drückte er dem Pferde die Sporen ein und jagte mit der Reiterei hindurch auf den Feind los. Aber bald wäre er ein Opfer seines Muthes geworden. Zwei persische Generale sprengten auf ihn ein; denn ob er gleich nicht von großer Statur war, so unterschieden ihn doch sein wilder Muth und der hohe wallende Federbusch auf dem strahlenden Helme. Tapfer hieben sie sich herum; endlich traf der Eine seinen Helm mit einem so kräftigen Hiebe, daß er entzweisprang, und schon hob der Andere den Arm auf, um dem Wehrlosen den Kopf zu spalten. In diesem Augenblicke der Todesgefahr jagte einer seiner Generale, Klitns, herbei und rannte — eben noch zur rechten Zeit — dem Feinde die Lanze durch den Leib. Den Andern tödtete dann Alexander selbst. Die Schlacht wurde gewonnen, und im erbeuteten persischen La- ger fand man große Schätze; denn die Perser pflegten alle ihre Kostbarkeiten mit sich zu führen. Die Beute wurde unter Mace- donier und Griechen getheilt; er selbst behielt nichts; denn Eigen-
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