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1. Theil 1 - S. 189

1867 - Breslau : Max
Alexander der Große. 189 beiden vorigen war. Des Darius großes Heer wurde ganz aus- einander geworfen, und es fehlte sehr wenig, daß er selbst von Alexander gefangen genommen wäre. Er faß wie gewöhnlich auf einem hohen Wagen in der Mitte des Treffens und ragte über- dies durch seine hohe Gestalt weit über die Andern hinweg. So- bald Alexander ihn bemerkte, jagte er mit seinem treuen Buce- phalus, den er noch immer in jeder Schlacht ritt, auf ihn zu und Darius wäre verloren gewesen, weil der Wagen wegen der vielen Leichen nicht fortgebracht werden konnte, wenn sich nicht die tapfer- sten Perser den andringenden Macedoniern entgegengeworfen und dadurch dem König Zeit verschafft hätten, sich auf ein schnelles Pferd zu schwingen und fortzujagen. Aber Wagen, Schild, Man- tel und so weiter fielen wieder den Macedoniern in die Hände. Ungeheuere Reichthümer waren außerdem erbeutet worden und Alexander hatte nun wieder 'Gelegenheit, seine Freunde zu be- schenken und zu bereichern. Ungehindert zog er nun weiter; ganz Persien stand ihm offen. Zuerst ging er nach dem weiten Babylon, dessen Bauwunder er nicht genug anstaunen konnte; dann nach Persiens Hauptstadt Susa, wo ungeheuere Schätze ihm in die Hand fielen. Daraus ging es nach Persepolis, jener herrlichen Stadt, deren Trüm- mer jetzt noch die Reisenden mit Staunen erfüllen. Des Goldes allein war hier so viel, daß man 20,000 Maulesel und 5000 Ka- meele brauchte, es wegzuführen! Wer denkt bei diesen Schätzen und bei der verlassenen Lage des Darius nicht unwillkürlich all Krösus und an Solons Ausspruch: „Niemand ist vdr dem Tode glücklich zu preisen!" Auch fand er hier eine große Bildsäule des Terxes. Sie war von den eindringenden Soldaten umgestoßen worden und lag noch auf dem Boden. Alexander blieb stehen. „Soll ich dich liegen lassen, weil du Griechenland bekriegt hast, oder soll ich dich wegen deiner sonstigen Großmuth wieder ausrichten?" Nachdem er lange in tiefes Nachdenken ver- sunken dagestanden hatte, ging er endlich still weiter. — Vier Monate blieb Alexander hier, damit sein Heer sich ausruhe, und alle Tage wurden hier in Festlichkeiten verlebt. Endlich waren die vier Monate um; Alexander wollte nun aufbrechen und gab seinen Freunden noch vorher in Persepolis einen großen Schmaus. Da fiel es einem Weibe, das mit dabei war und seine weibliche Würde so weit vergessen hatte, daß es mit den Männern zechte und sich berauschte, ein: es müsse recht schön sich ausnehmen,
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