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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 1

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Einleitung Begriff und Aufgabe der Geschichte. .( Das Wort Geschichte kommt von „geschehen" und bedeutet ursprüng- lich etwas Geschehenes, in der heutigen Schriftsprache aber die Erzäh- lung von dem, was geschehen ist. Es kcmn demnach Geschichten sehr verschiedener Art geben, insofern die Ereignisse auf der Welt sehr mannigfaltige sind; hier begreifen wir unter Geschichte die allgemeine Geschichte, wohl auch Weltgeschichte genannt; diese ist die Erzählung von dense- M Begebenheiten, welche durch ihre Folgen für das Men- schengeschlea-t merkwürdig wurden. Solche Begebenheiten sind theils Naturereignisse, z. B. Wasserfluthen, Erdbeben, Ausbrüche der Vulkane u. s. w., theils Thaten und Leiden der Völker und einzelner Menschen, z. B. Kriege, Empörungen, Veränderungen der Staatseinrichtungen und Gesetze, die mannigfaltigen Erfindungen, durch welche der Mensch die Natur zu seinem Dienste zwingt, seinem Geiste einen höheren Aufschwung gibt, sein Leben angenehmer und sicherer macht, oder aber auch sein Geschlecht und dessen Werke zerstört. Wer aber vermöchte die Reihe der Unglücksfälle aufzuzählen, welche das Menschengeschlecht betroffen haben, die Fluthen, Erdbeben, Pestilenzen und Hungersahre; und wer möchte sie im Gedächtniß behalten, die unendliche Reihe der Gewalt- thaten, welche die Menschen an ihrem Geschlechte verübten, die Kriege Schlachten und Aufstände, die Städte, die durch Feindeswuth in Flam- men aufgingen, die verheerten Gefilde, die Millionen geknechteter Men- schen? Zwar ist auch des Guten und Schönen die Fülle, aber des Ueblen ist mehr im Andenken geblieben, gerade wie wir uns an einen Gewitter- tag leichter zurückerinnern, als an einen sonnenhellen. — Wir aber heben aus allen diesen Ereignissen und Thaten die wichtigsten her- aus, und erzählen besonders von denjenigen Völkern und Menschen, welche das meiste dazu beigetragen haben, daß wir auf dieser Stufe stehen, von welcher wir setzt in die Vergangenheit und Zukunft blicken. Und warum lesen wir die Geschichte? Ist wo ein Mensch, welcher nicht vielmal der Seinigen gedenkt, ihrer Freuden und Leiden; der des Bumüller, Gesch. d. Alterth. 1
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