Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 24

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
24 Die ältesten Völker bis zur Gründung der Persermonarchie. dem inneren Afrika verkehrte. Eine dauernde Eroberung Aegyptens glückte ihnen jedoch nicht (Senaharibs Heer wurde durch die Pest aufge- rieben, wie mit der Bibel übereinstimmend die ägyptisch-griechischen Be- richte erzählen), wohl aber scheinen sie verwüstend in das Nilland einge- drnngen zu sein und Aegypten zeitweilig tributpflichtig gemacht zu haben. Diesem gewaltigen Kriegs- und Handelsreiche entsprachen seine Hauptstädte, vor allen Babylon und Niniveh. Das uralte Babel wurde von seinem Napoleon, dem Nebukadnezar, erweitert und verschönert und erregte noch in späterer Zeit das Erstaunen des weitgereisten Herodot und des makedonischen Eroberers, wie es früher als die große Zwing- burg der Völker das Grauen der entarteten Israeliten gewesen. Es lag auf beiden Seiten des Euphrat, von einer Mauer in einem regel- mäßigen Vierecke umschlossen, jede Seite maß 120 Stadien oder 3 deutsche Meilen, der ganze Umfang also 12 deutsche Meilen! Die Höhe der Mauer betrug 200 Ellen, die Dicke 30 Ellen; 250 mit Erz bedeckte Thürme, 60 Ellen über die Mauer ragend, verstärkten ihre Festigkeit, und 100 eherne Thore, je 25 auf eiuer Seite, schlossen und öffneten dem zahllosen Volke Aus- und Eingang. Die beiden Stadttheile waren durch eine Brücke aus Steinquadern verbunden, und Dämme (Quais) aus gleichem Material schützten sie gegen das Austreten des angeschwol- lenen Stromes. Nach einer wiewohl nicht ganz verbürgten Erzählung soll eine Königin Nitokris einen Tunnel unter dem Euphrat von der Altstadt in die Neustadt geführt haben. Der Palast der Vorgänger des Nebukadnezar lag in der Altstadt und war von drei Mauern umgeben, deren erste 1%, die zweite 1, die dritte */a deutsche Meile im Umfange hatte, also eine große Festung oder Citadelle innerhalb der Hauptstadt. Hier war auch der Tempel des Bel mit seinen Vorhöfen und Priester- wohnungen und dem berühmten Thurme; dieser war rund, hatte an der Grundfläche 600 Fuß im Durchmesser und erhob sich in 8 Stockwerken oder Terrassen, jede von geringerem Umfange als ihr Unterbau, bis 600 Fuß (nach anderen Angaben bis 800; bekanntlich variieren noch heute die Angaben der Höhen der Münsterthüryie), war also jedenfalls das höchste Bauwerk, welches Menschenhände je errichtet haben. Im obersten Stockwerke befand sich das eigentliche Heiligthum des Bel (Baal), ohne Bild, mit einem goldenen Tische und Ruhebette für den Gott. Mit dem Schlosse des Nebukadnezar, das er sich in seiner Neu- stadt gebaut hatte, waren die hängenden Gärten der Semiramis ver- bunden, gleich den großen Stadtmauern eines der sogenannten acht Welt- wunder. Nach den Berichten der Babylonier wurden diese auf ge- mauerten Terrassen angelegten Gärten von Nebukadnezar ersonnen und ausgeführt, der damit seiner Gemahlin, welche eine Mederin und daher an den Anblick von Bergen und Wäldern gewöhnt war, einen Gefallen
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer