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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 32

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
32 Die ältesten Völker bis zur Gründung der Persermonarchie. (in Babylon Mylitta genannt), in welchen die Unzucht als eine der Göttin dargebrachte Huldigung galt. Diesen Lasterdienst brachten die Phö- nicier überall hin, wo sie sich niederließen, nach Kyprus, Kythera, Eryr, dem ägyptischen Memphis u. si w., und verführten auch andere Völker zu denselben Ausschweifungen. Die benachbarten Israeliten wurden mehr als einmal nngesteckt, besonders wenn einzelne Könige den in Jerusalem niedergelassenen Phöniciern die Erlaubniß zur Ausübung ihres Götter- dienstes allzugnädig gewährten; selbst die Opfer des Moloch wurden bei Jerusalem dargebracht (Gehenna), was bei den Griechen nie geschah, obwohl sie sonst, besonders die asiatischen, von den Phöniciern viel in ihren Glauben und Kultus aufnahmen (Adonis, Melicerthes). Sechstes Kapitel. Aegypten (vor 2000 — 525 v. Chr.). Die 15 Meilen breite Landenge von Suez zwischen dem rothen und mittelländischen Meere verbindet Palästina mit Aegypten, Asien und Afrika, zu welchem Erdtheile Aegypten von den Griechen aber nicht gerechnet wurde. Aegypten ist das untere Thal des Nils, des größten Stromes, den die Alten kannten; er theilt sich etwa 20 Meilen vor seiner Mündung in 7 Hauptmündungen und schließt mit ihnen das Niederland ein, welches von seiner Form Delta genannt wird und die größte Erwei- terung des Flußthales ist. Denn einwärts verengt es sich auf mehrere hundert Stunden zu einem Einschnitte, dessen Durchmesser 1—4 Stunden beträgt. Längs beiden Seiten des Thales ziehen niedere Fetsgebirge, auf deren östlicher Seite die unwirthbaren Ufer des rothen Meeres liegen, wogegen sich westlich die große Wüste ausdehnt, aus deren Meer von feinem Sand und grobem Kieselgerölle nur wenige Oasen gleich Inseln hervorragen. Auf jenen Felsrücken, welche das Nilthal einengen, vermag kein Baum oder Strauch zu wurzeln; sie sind kahl und geben keiner Quelle den Ursprung. Der Nil allein ist der Geber des Wassers, ohne ihn wäre das Thal mit dem Sande der Wüste ausgefüllt, leblos und öde; aber der wunderbare Strom macht es zu einem der fruchtbarsten Länder der Erde. Er entspringt aus noch nie gesehenen Duellen im innern Afrika; von den monatlangen Platzregen, welche in dem heißen Erdgürtel eine erstaunliche Wassermasse herabgießen, schwillt er hoch über seine Ufer an und beladet sich in den waldigen und sumpfigen Wildnissen mit fettem Schlamm. ^Diese trübe Fluth steigt nun im Thale Aegyptens über ihre Ufer und überrieselt die ganze Thalfläche; im Juni, zur Zeit der Sommersonnenwende, fängt der Fluß in der Regel an zu steigen,
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