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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 35

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Aegypten. 35 Bevölkerung ganz zu vernichten im Stande waren, welcher ein deutscher Missionär, Knoblecher, das Christenthum mit dessen Segnungen zu bringen unternommen hat. Es ist, wie oben gesagt wurde, nicht erwiesen, ob von Meroö, dem Priesterstaate, Kolonieen nach Aegypten hinabzogen und bis zu den Nilmündungen vordrangen, oder ob umgekehrt Meroö von Aegypten aus die Gründer seiner Ordnung erhielt, denn die Aufzeichnungen der ägyptischen Priester sind nicht auf uns gekommen und die Hieroglyphen ihrer Tempel sind noch nicht so weit enträthselt, daß die langen Reihen von Pharaoneunamen uns zu sicheren Hallpunkten dienen könnten. Jeden- falls war mehr als 2000 Jahre vor Christus Aegypten schon ein stark bewohntes Land mit großen Städten, von denen Theben (Ammunei — Ammonsstadt bei den Aegyptern; Tapi — Stadt, daher Theben) und Memphis fdie Stadt des Menes) die bedeutendsten und die Residenzen von Königen waren, die große Bauwerke aufführten. Nach dem Jahre 2000, zwischen 1800 und 1600, herrschten, wenigstens über Unterägypten, die Hyksos (d. h. Hirtenkönige) ohne Zweifel arabische Stämme, welche über die Landenge eingedrungen waren. Von den Pharaonen zu Theben, Misphramuthosis und Thutmosis, wurden die Eindringlinge vertrieben, und Aegypten rühmte sich einer siebenhundertjährigen Periode der Macht und des Glanzes. In dieser Zeit wurden die meisten Monumente in und um Theben anfgeführt, welche schon Griechen und Römer bewunderten. An den Säulen und Wänden derselben erscheinen die Namen: Misphra- muthosis (Amenophis I.), Thutmosis, Amenophis H., der den Palast von Luror baute (Memnon bei den Griechen), Thutmosis Ii., Ramesses I, sein Bruder Ramesses H., der Erbauer des Riesenpalaftes zu Medinat Abu, Amenophis Iii., Ramesses Ui. und Ramesses Iv., lauter Pharaonen- namen , welche auch in dem Pharaonenverzeichnisse des ägyptischen Prie- sters Manetho, das uns in dem Chroniken des Eusebius erhalten blieb, aufgeführt werden. Der berühmteste von allen ist Ramesses Iii., um 1350 v. Chr., Sesoftris bei den Griechen, dessen Namen zugleich die meisten Denkmäler tragen. Er befreite Aegypten vollends von den Einfällen der Araber, indem er diese unterwarf, machte sich Aethiopien tributpflichtig, unternahm einen Seezug nach Indien und drang zu Lande bis an den Euphrat vor. Durch seine Kriegsgefangenen, deren er eine große Menge hatte, ließ er Städte, Tempel, Paläste, Kanäle u. s. w. erbauen; er zog auch eine Mauer von Heliopolis (On) an dem westlichen Nilarme bis Pelusium, um das Nilland gegen die Heere der asiatischen Ero- berer zu schützen. Aegypten theilte er in neun Statthaltereien, welche die geregelten Steuern erhoben; das Volk selbst schied er in Kasten; er that mit einem Worte alles Große und in den Augen der Priester Lobenswerthe. Wie viel ihm wirklich angehört, ist nicht entschieden, 3*
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