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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 41

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Aegypten. 41 gierigen Schatzgräbers noch nicht entdecken konnte. Die größten Gräber sind aber die Pyramiden, welche theils in Gruppen, theils einzeln bei Gizeh, Embabe und Sakkare, 40 an der Zahl, sichen. Die drei größten sind die des Cheops, Cephren und Mycerinus, wie Herodot die ägyptischen Namen schreibt. An der des Cheops, erzählten die Priester dem Griechen, arbeiteten 100,000 Menschen 30 Jahre lang; sie bleibt jedenfalls ein Beweis, daß die niederen Kasten zu dem königlichen Grab- male frohnen mußten. Sie ist aus Quadersteinen gebaut, 450 Fuß hoch, und so lange sie ihre Spitze noch hatte, war sie wohl noch gegen 30 Fuß höher; jede der vier Seiten ihrer Grundfläche mißt 720 Fuß. Ein enger Gang (sie ist nämlich schon lange geöffnet und von Schatzgräbern und wißbegierigen Europäern durchwühlt) führt allmälig aufsteigend in den innern Raum; große Granitblöcke sperren den Weg, aber man hat seitwärts einen andern gebrochen und gelangt auf ihm in eine Zelle, die man für das Grabgewölbe anfieht. Eine zweite kleinere Zelle nennt man das Gemach der Königin; in einer der Zellen wurde ein leerer Sarkophag aus polirtem Granit gefunden. Kaum weniger Erstaunen erregen die Obelisken, aus einem einzigen Felsstücke gehauen, an der Grundfläche wenigstens 9 Fuß im Durchmesser haltend, bei einer Höhe von 100—180 Fuß; sie sind mit Hieroglyphen bedeckt. Fast noch größere Werke waren einige Tempel, die bis zur Stunde nicht ganz zer- stört werden konnten und einst die Frohnarbeit von vielen hunderttausend Menschen (die sich vielleicht zu dieser heiligen Frohne wetteifernd dräng- ten) durch Jahrhunderte in Anspruch nehmen mußten. So ist z. B. der Tempel in Apollinopoliö im eigentlichen Sinne aus Felsen gebaut, die aber sorgfältig behauen und mit Bilderschrift überdeckt sind. Die Stätte von Theben ist durch riesenhafte Reste der ehemaligen Prachtbauten bezeichnet. Homer nennt Theben die hundertthorige Stadt, aber schon zur Zeit Christi lag sie in Ruinen, welche von den Römern angestaunt wurden, denen doch nicht leicht ein Werk großartig genug vorkam. Thebens Ruinen, sagt der Augenzeuge Denon, welcher 1798 mit Napoleon Bonaparte in Aegypten war, sind von solchem Umfange, daß man gerne den alten Ueberlieferungen von der Größe und Volkszahl dieser Stadt glaubt; denn die Breite des Nilthals reichte nicht hin sie zu fassen, ihre Ruinen finden sich noch auf den zwei benachbarten Bergketten, und ihre Gräber erfüllen weithin die Wüste. Ein großer Tempel (oder vielmehr Palast) ist % Stunden von dem Fellahdorfe Medinetabu entfernt, wo der westliche Tempel liegt. Das Fellahdorf Karnak ist auf der Stätte eines Tempels erbaut, der eine halbe Stunde im Umfange einnahm. Es stehen noch 100 Säulen der ehemaligen Halle, von denen die schwächsten 7v2 Fuß, die größten 12 Fuß im Durchmesser halten. Der äußere Verschluß des Tempels, der Vorhof, umgibt Hügel und Teiche. Der
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