Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 57

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Salomo. 57 den Jordan, und sein Herz wurde durch den Tod des abtrünnigen Sohnes, den der unbarmherzige Feldherr Joab erschlug, tiefer betrübt als durch die Empörung. David starb 1015 vor Christus und hinter- ließ seinem Sohne Salomo ein schönes Königreich und einen wohlge- füllten Schatz. Salomo (1015—975). Die erste Zeit seiner Regierung war eine glanzvolle, denn Salomo war ein Mann voll Geist und Weisheit, die Bewunderung seines Volkes und fremder Nationen. Den Krieg liebte er nicht und Israel genoß unter ihm langen Friedens, welcher nur durch einen Zug gegen die Ueber- reste der Philister unterbrochen wurde. Er baute den Tempel mit dem Schatze, welchen ihm David zu diesem Zwecke hinterlassen hatte. Die Oberfläche des Moriah wurde geebnet, gegen Osten stützten Substruktionen aus ungeheuren Quadern (das Einzige, was noch bis auf den heutigen Tag übrig ist) den Bau, der unter 3600 Meistern drei Jahre lang 150,000 Menschen beschäftigte. Der eigentliche Tempel war nur 60 Ellen lang, 20 breit und 30 hoch, aber aus dem köstlichsten Materiale; das Innere des Allerheiligsten war mit feinem Golde überzogen, und von dem gleichen Metalle waren alle Gefäße. Durch ein Opfer von 22,000 Stieren und 120,000 Widdern wurde der Tempel eingeweiht, wozu eine unermeßliche Menge Volkes zusammengeströmt war, das sich seines prächtigen Nationalheiligthums bewundernd freute. Salomo (der Friedensfürst, wie sein Name andeutet) führte noch andere Prachtbauten aus, königliche Paläste und öffentliche Gebäude, mit welchen er Jerusalem schmückte. Baalbek (Heliopolis) im quellen- reichen Thale des Libanon liebte er als Sommerresidenz (hier hat wohl der lebensfrohe junge König „zu den Cedern des Libanon und dem kleinen Gewächse gesprochen") und erhob es zu einer prächtigen Stadt; die Palmenstadt Thadmor (Palmyra), wo die Karawanen in der Wüste anhielten, verdankte ihm die Grundlage einer Jahrhunderte dauernden Blüte. Salomo liebte den Glanz, wie schon diese Baulust beweiset; sein Hofstaat war diesem entsprechend durch die Pracht der Einrich- tung und die Zahl des Hofgesindes. Obwohl kein Krieger, schuf er doch eine Reiterei und kaufte viele Kriegswagen; beides lieferte ihm der ägyptische Hof, von welchem er eine Prinzessin zum Weibe genom- men hatte. Seinen ungeheuren Aufwand bestritt er zum Theil aus den ererbten Schätzen, zum Theil aus dem Tribute zinsbarer Völker, und endlich gewann er große Summen durch seinen Handel mit Ophir (vgl. S. 29), welchen er von Elat und Eziongeber aus durch phöni- cische Seeleute betrieb, und gewiß entrichteten auch die Karawanen einen \
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer