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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 59

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Reich Israel. 59 Reich Israel (975-722). Während dieser Zeit herrschten nicht weniger als neunzehn Könige aus verschiedenen Häusern, was bereits darauf hindeutet, daß Israel der Schauplatz einer Reihe von Revolutionen war; in der That ist jeder dieser Könige entweder gewaltsam auf den Thron gehoben worden oder hat den ererbten Thron durch Gewalt verloren. Man sollte glauben, ein solcher Thron, der fast jedem von seinen Inhabern Verderben brachte, könne niemanden nach seinem Besitze lüstern gemacht haben! Mit ge- ringer Ausnahme verdienen diese Könige den Namen Volksverderber; hätten sie das Gesetz ernstlich erfüllen wollen, so wäre ihre erste Pflicht gewesen, vom Throne herabzusteigen, denn Zehovah wollte kein entzwei- tes Volk; und wollte ihr Volk entschieden zu Zehovahs Gesetz zurück- kehren, so mußte es sich vor allem mit den andern Stämmen aus- söhnen und denselben in Jerusalem am Paschafefte die Hand reichen zu neuer Verbrüderung. Dem blutbefleckten Throne zu Liebe pflegten die Könige jedoch die Feindseligkeit der 10 Stämme gegen Zuda und Ben- jamin und steigerten dieselbe zur Unversöhnlichkeit, indem sie den Götzen- dienst einsührten und so ihr Volk zum Abscheu für die Gläubigen in Juda machten. Schon der erste König von Israel, Jeroboam, der in Sichem seine Residenz hatte, verbot die Wallfahrten nach Jerusalem und nöthigte die Leviten zur Auswanderung; er errichtete zu Bethel und Dan goldene Kälber zur Anbetung und ließ auf Bergeshöhen Opfer- altäre bauen; er that geflissentlich, was im Gesetze am strengsten verboten war. Juda bekriegte er lange Zeit, jedoch ohne Glück; deßwegen schloß er mit Aegypten Bündniß, das für das kleine, nun zwischen zwei Feinde eingepreßte Juda lediglich deßhalb nicht verderblich wurde, weil Aegypten durch innere Unruhen von einer größeren Unternehmung abgehalten wurde. Seine Nachfolger, die in Samaria Hof hielten, folgten seinem Beispiele, und unter Ahab (918 — 897), dem schlimmsten von allen, der in der Sidonierin Jesabel eine seiner würdige Gemahlin hatte, wim- melte Samaria von Priestern des Baal und der Unzuchtsgöttin Astarte. Ahab ermordete alle Propheten, welche er in seine Gewalt bringen konnte, damit in dem Volke jede Mahnung zur Rückkehr verhalle. Un- erreichbar blieb ihm aber der größte der alten Propheten, der Thisbite Elias, an Flammeneifer und Wunderkraft ein zweiter Moses; dieser trat selbst vor den König und sein verruchtes Weib und verkündigte ihnen die göttliche Strafe. Ahab wurde erschüttert, aber nicht auf die Dauer gebessert und von ferneren Uebelthaten znrückgehalten, bis er endlich in einer Schlacht gegen die Syrer, die er zuversichtlich angegriffen hatte, weil ihm zweimal die Abwehr ihrer Einfälle gelungen war, tödtlich ver- wundet wurde. Sein Haus wurde durch Jehu vernichtet, und unter
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