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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 90

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
90 Perser und Griechen. Europas Sieg über Asten. Nöthigen ausgerüstet und ihnen angesehene Männer als Führer mit- gegeben ; sie segelten, dem Schutze der Götter empfohlen, ab und bauten oft nach längerer Irrfahrt sich eine eigene Stadt, die mit der Mutter in freundschaftlichem Verhältnisse blieb und dieselbe oft an Macht und Größe überwuchs. So entstanden Kolonieen am Pontus Eurinus (schwarzen Meere), auf asiatischer Küste: Kyzikus, Trapezus (heute als Trebisonde Hauptplatz für den Handel mit Erzerum und Persien), Si- nope, Kerasus, Kotyora; auf europäischer: Tomi, Odeffos (Warna), Olbia am Borysthenes. An der Meerenge, durch welche der Pontus Eurinus in die Propontis (Marmora-Meer) strömt, am thrakischen Bosporus, erhoben sich das herrlich gelegene Byzanz (Konstantmopel) und Chalkedon; am Hellespont Sestos, Abydos und Lampsakos; an der thrakischen und makedonischen Küste Amphipolis, Olynth, Potidäa, Ma- ronen, Torone, Stagira, Abdera und viele andere. Die Griechen kreuzten auch, nachdem sie die Phönicier, Karer und Kilikier aus dem ägeischen Meere vertrieben hatten, den Seeweg dieser Nationen nach Aegypten und Afrika. Sie gründeten auf Kypern Sala- mis, konnten sich jedoch nicht der ganzen Insel bemächtigen; in Aegypten räumte ihnen Amasis Naukratis ein, und von Thera erhielt Kyrene seinen Ursprung, welches durch seinen Handel mit den Erzeugnissen Afrikas so mächtig wurde, daß es den ägyptischen Königen und später den Kar- thagern Trotz bot; Kyrenes Tochterstadt war Barka. So waren die Griechen Meister geworden im Pontus, im ägeischen Meere, im östlichen Becken des Mittelmeeres, im adriatischen Meere; sie schritten aber auch gegen das westliche Mittelmeer mit großem Erfolge vor. Sicilien wurde durch die Städte Syrakus (welches Athens Rolle im Westen nachahmen wollte, daran aber durch die Karthager und mehr noch durch innere Un- ruhen gehindert wurde), Agrigent, Gela, Himera, Katana, Leontini, Se- gesta, Selinus, Messene, Panormos u. s. w. eine griechische Insel; die ursprünglichen Einwohner versuchten es vergeblich, ihren Besitz zu be- haupten und wurden unterworfen oder vermischten sich mit den Griechen. In Unteritalien blühten vorzüglich Tarent, Kroton, Sybaris, Neapolis, Posidonia (Pästum), Rhegium u. a. Diese italischen Städte fanden jedoch an den wilden Lukanern, einem sabellischen Volksstamme, einen Gegner, der alles weitere Vordringen unmöglich machte; vom Norden her stellten sich die Etrusker entgegen, ein kunstreiches Volk, das be- deutenden Seehandel trieb und gute Kriegsschiffe baute. Auch die Kar- thager widersetzten sich dem Vordringen der Griechen in das westliche Becken des Mittelmeeres, konnten aber die Gründung von Massilia durch die jonischen Phokäer nicht verhindern, ja mußten selbst Nieder- lassungen an der hispanischen Küste zugeben, von denen Sagunt (griech. Zakynthos, von seiner Mutterstadt) am berühmtesten wurde; wie verhaßt
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