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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 132

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
132 Perser und Griechen. Europas Sieg über Asien. Familien, hatten die ganze Staatsgewalt in Händen; ihnen waren die kleineren Besitzer so verschuldet, daß sie einen bedeutenden Theil des Ertrags von deren Gütern (sie klagten, fast allen Ertrag) als Zins empfingen; ganz Attika glich also einem großen Landgute, welches von Pächtern und Sklaven für die Eupatriden bearbeitet wurde. Die kleinen verschuldeten attischen Bauernbürger hätten sich wahrscheinlich aus ihrem bisherigen Zustande nie aufgerafft, wenn die Küstenbewohner, die unruhigen Seeleute, nicht gewesen wären; diese fachten die Un- zufriedenheit zu wilden Ausbrüchen an, so daß zuletzt die Eupatriden gerne einwilligten, die Solonische Verfassung als eine Art Vergleich hinzunehmen. Die Aussöhnung dauerte jedoch nur kurze Zeit; die Tyrannen aus dem Hause des Pisistratus drückten auf die Eupatriden und zuletzt auf das gemeine Volk; nach ihrer Vertreibung begann der Kampf zwischen Aristokratie und Demokratie mit erneuerter Erbitterung. Aber trotzdem, daß Sparta die Aristokratie unterstützte, wurde Isagoras Unternehmen, die dorischen Formen den Athenern aufzuzwingen, durch die Volksmassen vereitelt und Klisthenes zerbrach durch seine Zehntheilung der Phylen das gemeinsame Einwirken mehrerer aristokratischer Familien auf die ärmeren Genossen der Phratria und zerstörte damit die ange- erbte Gewöhnung des ärmeren Bürgers, auf die Worte seiner ange- sehenen Stammgenossen zu hören, deren Väter und Vorväter mit den seinigen, wenn auch öfters uneinig, doch immer wieder versöhnt zu- sammengelebt, berathen, geopfert und gestritten hatten. In den Perser- kriegen wurde die Kraft jedes einzelnen Bürgers so stark als möglich angespannt; die Bürgergaben wurden zu dem Bau der Kriegsschiffe verwandt, der Arme wie der Reiche leistete so viel er konnte. Sonst wurde die Flotte besonders durch die armen Bürger bemannt, bei Salamis aber fochten Arm und Reich hinter den hölzernen Mauern, das Haus des Armen wie des Reichen war durch den Feind in Flam- men aufgegangen; in das Feld bei Platää zogen Arm und Reich und kehrten als Sieger zurück, alle hatten gleichviel gethan und gleichviel gelitten, alle mit einander Athen gerettet und vor ganz Griechenland verherrlicht, wie konnte man nach den Tagen von Salamis und Platää noch einem athenischen Bürger gleiche Rechte verweigern? Deßwegen wurde auf den Antrag des Aristides, eines Eupatriden, vor den Männern der vierten Klaffe die Schranke friedlich hinweggeräumt, welche sie bis- her von den Aemtern ausschloß, und ihnen volle Bürgerehre gegeben. Nach dem Entscheidungskampfe gegen Xerreö verfolgte Athen mit dem Aufgebot aller Kraft den großen Gedanken, alle griechischen Städte auf den Znseln und an den Küsten des Perserreiches zu befreien, während die Spartaner sich mit der Abwehr des Feindes begnügen und die asiatischen Griechen in Europa ansiedeln wollten, wo sie ihnen Raum genug durch
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