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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 154

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
154 Perser und Griechen. Europas Sieg über Asien. genug hören, daß die athenische einen bessern Ursprung gehabt habe, näm- lich den Krieg gegen die Barbaren, während die spartanische allein auf die Besiegung der Athener gebaut sei, und Sparta um so weniger Ehre mache, als ihm die Bundesgenossen nur darum zum Siege geholfen hätten, weil sie durch Sparta der Hegemonie Athens erledigt zu werden hofften, wie Sparta selbst unzähligemal versichert hatte. Der Krieg Spartas gegen die Perser war demnach nicht das Werk des ehrgeizigen Agesilaus, sondern der spartanischen Politik, welche ihre Herrschaft über Griechenland nur zu behaupten vermochte, wenn sie die öffentliche Meinung durch Siege über den Nationalfeind gewann und dem geldarmen Sparta beträchtliche Hilfsquellen eröffnete. König Agesilaus zog nach Asien (396) und schreckte die Perser durch einen großen Sieg am Paktolus und fast noch mehr durch die Versuchung, in welche er einzelne Satrapen und Volks- stämme führte; einige von diesen fielen nämlich von dem großen Könige ab und wollten sich mit spartanischer Unterstützung unabhängig machen. Aber die Spartaner selbst, vor allen Lysander, hatten die Perser gelehrt, wie die Griechen mit Erfolg zu bekämpfen seien; half den Spartanern persisches Gold gegen die Athener, warum sollte es nun nicht die gleichen Dienste gegen die Spartaner thun, welche in Griechenland noch verhaßter waren als die Athener? Viele tausend Dareiken (Darius d’ors) wan- derten aus Asien in aller Stille nach Theben, Argos, Korinth, wohl auch nach Athen, obwohl es nicht aufkam, und fanden ihren Weg zu den Feldherren, Rednern und Magistraten. Zufällig balgten sich die Lokrer und Phokäer um einige Hufen Landes; die Spartaner halfen den Lokrern, die Thebaner den Phokäern, und Lpsander, welcher Hallarlos in Böotien übereilt angriff, fand da (495) seinen Tod. Der Bund gegen Sparta Verstärkte sich und dieses sah sich gezwungen, den Agesilaus aus Asien heim- zurufen. Eilends kehrte er zurück und stand Freund und Feind unerwartet mit seinem Heere in Böotien. Bei Koronea lieferte er den Verbündeten eine große Schlacht (20. Aug. 394), in welcher er die leichenvolle Wal- statt behauptete, aber den Krieg nicht beendigte, der blutiger war als der peloponnesische. Agesilaus selbst sagte: „Ständen die Hellenen, die gefallen sind, mit mir gegen die Perser, so könnten wir die Schatzkammer des großen Königs in Persepolis plündern", er meinte, die Gier nach den Dareiken führe doch allein die Verbündeten gegen ihn zur Schlacht. Sparta erfuhr aber noch härteres als den blutigen und doch nicht ent- scheidenden Tag von Koronea; der Athener Konon, welcher sich seit dem Tage von Aegos Potamoi bei dem kyprischen Könige Euagoras aufgehalten hatte, trat im Anfänge des spartisch-persischen Krieges in die Dienste des großen Königs und erhielt den Oberbefehl über dessen Flotte. Mit dieser besiegte er die spartanische unter Pisander bei Knidos anfangs August 394 v. Ehr. vollständig, verjagte die spartanischen Harmosten aus den Städten,
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