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1857 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
- Autor: Bumüller, Johannes
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
■r
206 Die Römer.
Adria. Griechenland hatte seine Bestimmung erfüllt; einigen konnte es
sich nicht, Aratus und Kleomenes hatten es abermals bewiesen, und den
großen Reichen der neuen Zeit gegenüber mußten die vereinzelten
Städte und Völklein unterliegen.
Drittes Buch.
Die Römer.
Erstes Kapitel.
Italien mit seinen Völkerschaften.
Italien, der Römer Mutterland, ist eine Halbinsel, welche als eine
Parallele zu Griechenland betrachtet werden kann; statt des Peloponneses
schließt sich an Italien die Insel Sicilien an. Von dem europäischen
Norden scheiden es die Alpen, welche in einem großen halbmondförmigen
Bogen von Genua bis zum adriatischen Meere ziehen, und für Italien
die Wetterscheide und Völkerscheide sind; sie schützen es gegen die eisigen
Winterstürme und haben es lange vor dem Einbrüche barbarischer
Völkerschwärme geschirmt. Von den Alpen wendet sich der Apennin,
das eigene Gebirge Italiens, zuerst südöstlich gegen das adriatische Meer,
und so bildet sich zwischen Alpen und Apennin ein großes Thal in öst-
licher Richtung, das Gebiet des Po. Dieser ist der einzige größere Fluß
Italiens; denn nun wird die Halbinsel im Verhältniß zu ihrer Länge
sehr schmal, der Grath des Apennin liegt dem adriatischen und Mittel-
meere zu nahe und die Wasser erreichen das Meer, ehe sie durch Zu-
flüsse sich bedeutend verstärken können. Das italische Gebirge hat nicht
die mannigfaltige Verästung des griechischen; die Meerbusen und Buch-
ten schneiden weniger tief in das Land ein und der Küstenrand ist viel
regelmäßiger.
Nur der südlichste Theil der Halbinsel hieß früher Italien, und
der Name breitete sich erst allmälig über das Ganze aus. In späterer
Zeit wurde es in Ober-, Mittel- und Unteritalien eingetheilt; Ober-
italien reichte von den Alpen bis zum Rubiko und Makra, Mittelitalien
bis zum Silarus und Frento, wo Unteritalien anfing.
In alter Zeit bewohnten vielerlei Völker die Halbinsel, die schon