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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 209

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Numa Pompilius, Tullus Hostilius, Ankus Marcius. 209 mulus war gegen Tatius nicht treu und räumte ihn aus dem Wege; nach 37jähriger Regierung entschwand Romulus während eines Ge- witters und wurde als Gott Ouirinus verehrt. Dieser Theil der Sage wird nun so gedeutet: Die drei Städte vereinigten sich zu einer einzigen Gemeinde, zuerst die sabinische und später auch die tuskische, daher ein Sabiner Mitregent war, und später in der Regel ein Sabiner einem Latiner folgte. Darauf gründet sich auch die dem Romulus zugeschriebene Eiutheilung der Römer in drei Stämme (Tribus): Rhamnes, Titieö und Luceres; die ersten waren die latinischen, die andern die sabinischen und die Luceres die tuskischen Bürger der Stadt. Jeder Stamm hatte in dem Rathe (senatus) 100 Mitglieder, daher der Senat zuerst aus 100, dann aus 200 und zuletzt aus 3oo Mitgliedern bestand. Jeder Tribus war in 100 Kurien getheilt und jede Kurie in zehn Dekurien (gentes): der Vorsteher eines Tribus hieß Tribun, einer Kurie Kurio und an der Spitze jeder De- kurie stand ein Dekurio. Der König besaß nichts weniger als eine un- beschränkte Gewalt; ohne den Senat konnte er nichts beschließen, und König und Senat mußten die Versammlung der Kurien zusammenrufen und anfragen, wenn Sachen von Wichtigkeit: Krieg und Frieden, To- desurtheile u. s. w. vorkamen. Der Name Romulus bezeichnet demnach die Gründung der Stadt Rom, mag diese nun so oder anders geschehen sein, die Vereinigung der latinischen und sabinischen Bevölkerung zu einer Bürgerschaft, die erste Verfassung der neuen <stadt, welche wesentlich eine latinische zu sein scheint, und ihre ersten kriegerischen Erfolge. Drittes Kapitel. Numa Pompilius, Tullus Hostilius, Ankus Marcius (715-616 v. Chr ). Der zweite römijche König gehört wie Romulus der Sage an; wie dieser als der Gründer des römischen Staates und des kriegerischen Geistes gefeiert wird, so schreiben die Römer dem Numa die meisten religiösen Einrichtungen zu, welche mit dem Staats- und Familienleben so verwoben waren, daß es im ganzen Alterthum kein religiöseres Volk gegeben hat als die Römer. Der innere Raum eines jeden römischen Hauses war ein Heiligthum; sein Altar war der Herd, auf dem be- ständig ein Feuer brannte. In der Nähe dieses Altares, gewöhnlich an der nahen Wand, waren die Bilder der Schutzgeister des Hauses (lai-6s, penates) aufgestellt. Auch der Tisch war den Penaten heilig Dumüller, Gesch. d. Alttrth. 14
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