Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 272

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
272 Die Römer. Jahr 141 schloß er ein römisches Heer ein und machte nur auf die Be- dingung Frieden, daß die unbesiegten Stämme in Ruhe gelassen würden. Schon im folgenden Jahre brach der Prätor Servilius Cäpio den Frie- den, wurde aber von Viriathus geschlagen und dieser bot abermals Frie- den an. Das benutzte der Prätor, erkaufte einige Leute aus der Um- gebung des Lusitaniers und ließ ihn ermorden. Nun erneuerten die Römer den Krieg, jedoch nicht mit vielem Glücke, besonders trotzte seit 143 die Stadt Numantia (am obern Duero). Obwohl sie nur 10,000 Mann in das Feld stellen konnte, richteten die Römer in dem Gebirgs- kriege nichts gegen sie aus und im Jahre 137 konnte sich der Konsul Man- cinus mit seinem eingeschlossenen Heere nur dadurch retten, daß er mit den Numantinern einen Vertrag einging, der diesen Freiheit und Frieden zu sichern schien. Aber so wenig als ehemals den Samnitern und zuletzt dem Viriathus wurde der beschworne Vergleich von dem Senate gehalten. Mancinus wurde den Numantinern ausgeliefert, weil er eigenmächtig Frieden geschlossen habe, die Numantiner nahmen ihn nicht an. Dann schickte der Senat den Zerstörer Karthagos, den Scipio; dieser um- schanzte die Stadt, hungerte sie aus, eroberte und zerstörte sie, nachdem die meisten Einwohner im Kampfe gefallen waren oder sich selbst ge- tödtet hatten. So war von den Römern nun jede Stadt, jedes Volk und König- reich gestürzt oder vernichtet, von dem sie irgend einmal eine Gefahr für ihre Herrschaft befürchten konnten; sie glaubten sich vor jedem Feinde sicher und verfolgten den Weg zur Weltherrschaft, auf den sie Hannibal und die griechischen Könige geführt hatten; bald jedoch erhoben sich Kämpfe in Rom selbst, die nicht wie die alten zwischen Patriciern und Plebejern enden sollten. Sechszehntes Kapitel. Tiberius und Kajus Gracchus. Durch die großen Kämpfe von 217 bis 145 v. Ehr. war der Zu- stand des gesammten römischen Volkes ein ganz veränderter geworden. Zn den früheren Kriegen hatten die Römer mit den wehrhaften italieni- schen Völkern um die Ehre des Vorrangs oder um die Oberherrlichkeit gestritten; der Krieg führte sie nicht über Ztaliens Gränzen hinaus, sie wurden nicht mit fremder Sitte und fremden Genüssen bekannt — Lati- ner, Tusker, Sabiner, Samniter, Lukaner u. s. w. waren religiös, arbeitsam, mäßig und tapfer wie die Römer, wie hätten sie von diesen Schlechtes lernen können? ja sie konnten diese wackeren Gegner nur
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer