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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 47

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Thüringen, Burgund und Bayern unterworfen. 47 den burgundischen König an, der seine Unthat vergeblich schmerzlich be- reute; in zwei Schlachten besiegt versteckte sich derselbe in das von ihm gestiftete Kloster St. Maurice in Wallis, wurde verrathen, ausgeliefert und mit Weib und Kindern von Chlodemir umgebracht (523). Sein Bruder Godemar stellte sich jetzt an die Spitze der Burgunder, besiegte den König Chlodemir und tödtete ihn im Treffen, unterlag aber nach zehnjährigem Kampfe (533) den zwei andern neustrischen Königen, die sich in die Herrschaft Burgunds theilten, jedoch die Gesetze und Ein- richtungen deö unterworfenen Landes bestehen ließen. Sie theilten auch das Land Chlodemirö, ihres getödtelen Bruders, ermordeten zwei seiner Söhne und steckten den dritten in ein Kloster. Childebert I. hatte unter- dessen noch Gelegenheit gefunden, den Westgothen ihre Besitzungen dies- seits der Pyrenäen bis auf den Küstenstreifen am Mittelmeere zu ent- reißen (531). Auch der Austrasier Dietrich blieb keineswegs müßig; er bekriegte Hermanfried, den König der Thüringer, welche nach den fränkischen Er- zählungen öfters in das Gebiet der Franken verwüstend einfielen; die Franken siegten 529 an der Unstrut, Hermanfried fand den Tod, als er 531 sich nach Zülpich zu Dietrich begeben hatte, der sich hierauf des größten Theils von Thüringen bemächtigte; den nördlichen Landstrich überließ er den Sachsen, welche mit ihm verbündet die Thüringer gleich- zeitig angegriffen hatten. Wie die Franken die Noth der Ostgothen benutzten, um sich auch das oftgothische Alemanuien und Gallien anzueignen, ist oben (S. 7) erzählt worden; um dieselbe Zeit scheint sich auch Bayern der austrasi- schen Oberherrschaft unterworfen zu haben, so daß die fränkischen Reiche Gallien, Helvetien und einen großen Theil Germaniens umfaßten. Da Chlotar I. seine Blutsverwandten alle überlebte, vereinigte er 558 sämmtliche Frankenreiche unter seinem Scepter, aber nach seinem Tode (561) theilten es seine vier Söhne: Chilperich I., Charibert (kinderlos gestorben 568), Guntram und Siegbert I., abermals und in Folge davon wurde Chlodewigs Haus mit beispiellosen Gräueln erfüllt, deren Andenken sich besonders mit den Namen zweier Weiber, Brune- hilde und Fredegunde, verbunden hat. Brunehilde war eine schöne Weftgothin und Gemahlin des Austrasiers Siegbert I., Fredegunde eine Frankin niederer Herkunft, welche Chilperich I. von Soissons, als seine erste Gemahlin, Brunehildens Schwester Galasuintha, gestorben war, aus seiner Konkubine zur Königin erhob. Siegbert I. bekriegte Chilperichen I. und war auf dem Punkte denselben zu stürzen, als er von zwei Dienft- mannen Fredegundens ermordet wurde (576). Chilperich I. nahm Brune- hilden in Paris gefangen, aber sein Sohn erster Ehe, Merowig, be- freite sie, was er mit dem Tode büßte; Siegberts I. unmündiger Sohn
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