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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 53

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Pipin König der Franken. St. Bonifacius, der Apostel Deutschlands. 53 Franken angesiedelt; dasselbe geschah nach der Besiegung der Thüringer durch Dietrich im südlichen Thüringen, und Pipin verstärkte die im nördlichen Alemannien angeseffenen Franken, indem er diesen die Güter geächteter Alemannen anwies oder die zu seinen Händen konfiscierten mit fränkischen Meiern besetzte; — so bildete sich ein Franken diesseits des Rheins, welches vom mittleren Neckar bis an die Saale und den Main entlang bis an das Fichtelgebirge reichte. Pipin König der Franken (Marz 752). Nachdem Pipin seine gefährlichsten Gegner niedergeworfen hatte, fand er es gerathen nicht länger im Namen eines Merowingers zu herrschen; dazu bewog ihn nicht allein die gänzliche Verkommenheit des königlichen Geschlechts, sondern mehr noch die Gefahr, mit welcher die Fortdauer des königlichen Namens in dem Hause der Merowinger den regierenden Hausmeier und die Ruhe des Reichs bedrohte; denn un- ruhige Große und nicht weniger unterworfene Völker, wie die Ale- mannen, Aquitanier und Burgunder, erhoben sich gegen Pipin oder drohten es zu thun, indem sie nur der unrechtmäßigen Gewalt des Hausmeiers, nicht dem Könige der Franken zu widerstreben Vorgaben. Bevor Pipin den entscheidenden Schritt that, ließ er 751 bei dem Papste Zacharias anfragen, ob es recht sei, daß der, welcher unthätig zu Hause sitze, König heiße, oder ob dieser Name nicht vielmehr dem- jenigen gebühre, welcher alle Sorgen und Gefahren des Regenten trage? Der Papst gab die erwünschte Antwort, worauf Pipin die Franken zur Märzversammlung nach Soissons beschied; hier wurde Childerich Hi. abgesetzt und mit geschorenem Haupte (langes Haupthaar war bei den Franken eine Auszeichnung der Könige) in ein Kloster ge- schickt, Pipin aber zum Könige erhoben und von St. Bonifacius im Namen des Papstes gesalbt (752). Daß die kirchliche Weihe des neuen Königs dessen Ansehen bei den Franken und den andern Völkern des Reichs beträchtlich erhöhte, unterliegt keinem Zweifel, aber es wäre irrthümlich vorauszusetzen die Franken würden ohne die Billigung des Papstes und des St. Bonifacius Childerich Ih. nicht abgesetzt und Pipin nicht erhoben haben; damals galt noch das altgermanische Recht der Nationalversammlung sich einen König zu wählen oder einen untaug- lichen abzusetzen, welches zu Soissons keineswegs zum letztenmale aus- geübt wurde und erst durch die weitere Ausbildung des öffentlichen Rechts in den civilisierten Staaten beseitigt werden mußte. St. Bonifacius, der Apostel Deutschlands. Während Karl Martell und Pipin mit furchtbarer Energie die Frankenreiche zu einem Ganzen einigten, wodurch die einzige christliche
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