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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 75

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die lotharingisch-italienischen Karolinger. 75 Lothar behielt mit dem Kaisertitel Italien, den südlichen Theil von Rhätien und Noricum, von Helvetien die heutigen schweizerischen Kan- tone Wallis, Genf, Waadt, Freiburg, Neuenburg, Bern, Solothurn, Aargau jenseits der Aare, Basel; den Länderstreifen an der Rhone bis zum Genfersee, nordwärts den zwischen Saone, Maas und Schelde einerseits und dem Rhein andererseits; diesseits des Rheins noch Fries- land. Ludwig bekam Deutschland diesseits des Rheins, jenseits des- selben die Bisthümer Mainz, Worms und Speier, den nordöstlichen Theil von Helvetien und Rhätien; Karl endlich den von Lothars Herr- schaft westlich gelegenen Theil des Reiches (Neustrien, Aquitanien, ein Stück von Burgund, die spanische Mark), mußte aber noch längere Zeit mit dem Aquitanier Pipin kämpfen. Daß diese Theilung keineswegs die deutschen und romanischen Völ- ker auseinander schied, ergibt der Augenschein, obwohl sich in Folge der Theilung der Gegensatz zwischen deutsch und romanisch rascher entwickelte; auch lag dem Vertrage von 843 der Gedanke, Karls des Großen Reich dauernd in drei Reiche aufzulösen, nicht entfernt zu Grunde, es bestand vielmehr das Erbrecht der drei karolingischen Dynaftieen im Falle des Aussterbens der einen oder andern fort, woraus wir neue Theilungen, eine kurz dauernde Wiedervereinigung und endlose Kriege werden entstehen sehen, da alle Karolinger, selbst die größten Schwächlinge unter ihnen, von der Ländergier wie von einem Dämon geplagt wurden. Die lotharingisch-italienischen Karolinger (840—875). Lothar I. scheint seit 843 genügsamer geworden zu sein; wenigstens verließ er 851 seinen früheren Schützling Pipin von Aquitanien, der hierauf von seinen eigenen Leuten an Karln den Kahlen ausgeliefert und von diesem in ein Kloster gesteckt wurde. Ebenso nahm sich Lothar Karls an, als die Aquitanier 853 Ludwig den Deutschen zum König verlangten und dieser ihnen einen seiner Söhne schickte; derselbe mußte von Lotharn und Karln bedroht nach Hause zurückeilen. Zu dieser Mäßigung bewogen ihn wohl hauptsächlich die Angriffe der Normannen und Mohammedaner auf seine Staaten. Die eine Ruthe hatte er selbst binden helfen, denn er hatte die nordischen Räuber gegen seine Brüder herbeigerufen und ihnen Walchern eingeräumt; daß sie nach dem Vertrage von Verdun sein Gebiet mit ihren Raubzügen so wenig verschonten als die Länder seiner Brüder, war gerade die natürliche Folge seiner Versöhnung mit diesen (s. unten Normannen). An dem Einfalle der Mohammedaner dagegen war er nicht selbst Schuld und gegen diese war er auch glücklicher. Der Herzog Sikard von Benevent wollte das griechische Herzogthum Neapel erobern, was ihm
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