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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 111

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Otto in Italien. 111 Otto in Italien (951). Dahin wurde er durch die heillose Zerrüttung gerufen, welcher dieses schönste Land Europas wieder anheimgefallen war. Nach der Ermordung Lamberts, des Sohnes des Herzogs Guido von Spoleto (898), hatte Berengar I. (von Friaul) Italien drei Jahre allein be- herrscht. Dann aber stellte ihm die spoletanische Partei einen Neben- buhler der Herrschaft entgegen in der Person Ludwigs, Sohn Bosos und Enkel Kaiser Ludwigs Ii. Dieser gewann wirklich Italien und durch Papst Benedikt Iv. die Kaiserkrone, Berengar überfiel ihn aber in Verona, ließ ihn blenden (905) und herrschte nun wieder in Oberitalien. In Rom gewann indessen die tuskulanische Grafenfamilie solchen Einfluß, daß sie es war, die den päpstlichen Stuhl besetzte. Durch sie kamen nacheinander der schändliche Sergius Iii. (904—911), Anastasius Iii. (911—913) und dann Johannes X. auf den Stuhl Petri. Letzterer suchte sofort alle Kräfte gegen die Araber zu vereinigen, er krönte den Berengar I. zum Kaiser (915) und dieser half ihm die Araber aus ihrem Standlager am Garigliano vertreiben. Allein die italienischen Großen wollten keinen wirklichen Herrn, daher verschworen sich die meisten gegen Berengarn, selbst sein Schwiegersohn Markgraf Adelbert von Jvrea und dessen Sohn Berengar; sie riefen den König Rudolf Ii. von Hochburgund herbei, welcher von seinem Schwiegervater, dem kriegerischen Herzog Burkart I. von Schwaben, unterstützt wurde. 923 siegte Rudolf Ii. bei Firenzuola über Berengar I. und wurde zu Mailand zum Könige von Italien gekrönt; da überdies im folgenden Jahre der edle Berengar von einem Vertrauten schmählich ermordet wurde, so schien die neue Krone auf Rudolfs Ii. Haupt gesichert. Allein die Italiener hatten des neuen Herrn bereits satt, und die gleichen, welche gegen Berengar I. den König von Burgund gerufen hatten, trugen jetzt dem Hugo von Provence, einem Prinzen des arelatensischen (cisjuranischen) Burgunds, die Krone Italiens an. Rudolfs mächtiger Bundesgenosse Herzog Burkart ward im April 926 bei Novara hinterlistig erschlagen, worauf Rudolf Ii. heimkehrte und einem neuen Rufe der wankelmüthigen Italiener nicht mehr Gehör gab; er entsagte vielmehr allen Ansprüchen auf die italienische Krone, als ihm Hugo 933 das arelatensische Reich abtrat, wodurch die beiden Burgund vereinigt wurden; Ludwig des Blinden Sohn, Karl Konstantin, wurde mit Vienne abgespeist und mußte überdies Rudolf Ii. huldigen. Hugo trachtete auch nach der Kaiserkrone und trat deßwegen mit der in Rom herrschenden Partei in Verbindung. Theodoras der ältern Töchter Marozia, Gemahlin des mächtigen Markgrafen Alberich von Kamerino, und Theodora die jüngere, an einen römischen Senator verheirathet, waren ebenso kluge als herrschsüchtige und sittenlose Weiber, daher die
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