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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 120

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
120 Das heilige römische Reich deutscher Nation. rechnet. Sie erklärten, daß sie chm Treue schuldig seien und Treue halten wollten gegen jedermann, nur nicht gegen den König. Nun hatte er keine andere Wahl, als daß er sich seinem Stiefvater unterwarf; dieser setzte ihn mit seinem Freunde Welf gefangen, ließ beide jedoch bald wieder frei. Aber Ernst hatte keine Ruhe; von seinem treuen Freunde, dem Grafen Werner von Kyburg unterstützt, ergriff er aber- mals die Waffen; da ächtete der Kaiser ihn und seinen Genossen, bot aber dem Ernst Verzeihung an, welche dieser verschmähte, weil der Kaiser seinen Freund Werner ausschloß. Die Geächteten hielten sich auf der Burg Falkenstein im Schwarz- wald unweit Schramberg und lebten von Freibeuterei, bis sie von dem Grafen Mangold von Nellenburg, des Kaisers Getreuen, angegriffen wurden; in dem harten Gefechte fiel Herzog Ernst, sein Freund Werner und Graf Mangold, der Anführer der Kaiserlichen (1030). Auch mit den Slaven bekam Konrad zu thun; der Pole Miesko Ii. (Mieczislaw) unternahm 1030 einen verheerenden Einfall in Deutschland, wo er bei den kaum unterworfenen Slaven, die alle noch Heiden wa- ren, Unterstützung fand. Erst nach zweijährigem blutigen Kriege gelang es Konraden, die Polen nicht nur in ihr Land zurückzutreiben, sondern auch wieder zur Anerkennung der deutschen Oberherrlichkeit zu zwingen; den Königstitel, den Miesko geführt hatte, nahm er ihm und beschränkte ihn auf den Herzogstitel. Dagegen trat er Schleswig an Kanut den Großen, den Beherrscher Englands und Dänemarks, ab und machte (1027) die Eider zur Neichsgränze (Eidora germani terminus imperii). Nachdem er 1026 in Mailand die lombardische, in Rom 1027 die kaiserliche Krone empfangen hatte, war Konrad unbestritten der erste Monarch Europas und verfolgte mit ruhiger aber rücksichtsloser Ent- schlossenheit den Plan, die Macht der Großen zu brechen. Seinen un- mündigen Sohn Heinrich machte er zum Herzog von Schwaben, Bayern und Kärnthen, welch letzteres unter Otto Iii. von Bayern getrennt wor- den war, und zum Könige von Burgund. Auf seinem zweiten Zuge nach Italien schritt er in dem Streite der Lehensherren und Vasallen zu Gunsten der letztern ein; er erklärte 1037 alle kleinen Lehen erblich und nur wer durch ein Gericht seiner Standesgenossen eines Verbrechens überwiesen würde, sollte seines Lehens beraubt werden können; dadurch minderte er die Abhängigkeit der Dienstmannen von den Großen bedeu- tend und damit die Gewalt der letztern. Aehnlich verfuhr er bei dem Auf- stande der lombardischen Städte gegen ihre Bischöfe; die Städte waren reich geworden-und sehr volkreich, beherbergten einen zahlreichen Adel innerhalb ihrer Mauern und wollten sich nun die Oberherrlichkeit der Bischöfe nicht mehr in solchem Umfange gefallen lassen, wie sie denselben nach dem Rechte zukam, seitdem die Kaiser ihnen den Grafenbann ein-
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