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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 137

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Heinrichs Kampf um die Krone. 137 Salerno. Hier quälte ihn der Normanne Robert, der sich seine be- drängte Lage zu Nutzen machen wollte; den Papst aber erlöste der Tod am 25. Mai 1085; er erwartete ihn mit ruhiger Ergebung und auf dem Todbette sprach er die Worte: „ich habe die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehaßt, darum sterbe ich im Elende." (vüexi justitiam et odi iniquitatem; propterea morior in exilio.) Von ihm war aber in der That für die gerechte Sache, die Freiheit der Kirche, der Sieg erfochten worden; denn die Besten aller Nationen hatten die Gerechtigkeit dieser Forderung anerkannt und hielten an ihr fest, wie sehr sich auch alle Dinge verwirrten. Gregors Nachfolger war Viktor Hi., der nach fünfzehn Monaten starb, worauf Urban Ii. gewählt wurde. Ihm gelang es, den Herzog Welf V. (den Dicken) mit der verwittweten Mathilde zu vermählen (1089), so daß die dem Kaiser feindliche Macht in Ita- lien und Deutschland Zusammenhang bekam. Nun griff Heinrich die Gräfin Mathilde mit Nachdruck an, wurde aber durch die Empörung seines ältesten Sohnes Konrad wieder abgezogen; denn diesen hatten die Lombarden bewogen, sich zum Gegenkönig aufzuwerfen. Er hatte jedoch wenig Glück; die Lombarden bekamen des immer geldbedürftigen Königs satt und er starb 1101 in Verachtung. Papst Urban Ii. starb 1099, der Gegenpapst Klemens 1100, und der Kaiser schien anfangs geneigt, sich mit dem rechtmäßigen Papste Paschal Ii. auszusöhnen, erhob aber bald darauf wieder einen Gegenpapst. Denn er hatte in Deutschland die Oberhand gewonnen; die Ehe der Mathilde und des Welf dauerte bis 1095 und endete in vollem Unfrieden; nun traten die Welfen wie- der auf die Partei des Kaisers, und ihnen folgte Berthold von Zährin- gen, der unabhängiger Herzog wurde und die mittlere und westliche Schweiz bekam, während Friedrich von Hohenstaufen Herzog von dem noch übrigen Stücke Schwabens blieb. Deutschland ermüdete allmälig, und obwohl Heinrich sich mit Paschal Ii. nicht versöhnte, kam doch 1103 ein allgemeiner Landfriede zu Stande. Aber schon im Jahre 1104 empörte sich Heinrichs jüngerer gleichnamiger Sohn, trotz dem, daß er seinem Vater eidlich Treue gelobt hatte. Ohne Zweifel gedachte der junge Mensch auf diese Weise die Krone für sich zu retten, da unter Heinrich Iv. an keine Versöhnung mit der Kirche zu denken war. Das folgende Jahr lockte er seinen Vater auf die Burg Beckelheim bei Kreuz- nach und nahm ihn gefangen, obwohl er abermals mit Eiden gelobt hatte, in keiner Weise die Person seines Vaters und Königs anzutasten. Ein Reichstag von Mainz setzte Heinrich Iv. ab, sein Sohn nahm ihm alles Gut, hielt ihn gefangen und behandelte ihn so hart, daß erüsich weder baden noch den Bart abnehmen durfte. Es gelang dem alten Manne zwar, seiner Haft zu entrinnen, er kam nach Lüttich, brachte wieder ein Heer zusammen, starb aber den 7. August 1106, als eben
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