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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 138

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
138 Das heilige römische Reich deutscher Nation. eine Schlacht bei Aachen unvermeidlich schien. Sein Sarg blieb einige Zeit auf einer Maasinsel stehen, ein Einsiedler, der aus Jerusalem zu- rückgekehrt war, betete die Bußpsalmen dabei; erst nach fünf Jahren fand auch Heinrich Iv., der im Kirchenbann Gestorbene, sein Begräbniß in Speyer, als Heinrich V. dem Papste bezeugte, sein Vater sei reumü- thig verschieden. Heinrich V. (1108-1125). Wormser Konkordat (1122). Dieser hatte die Feindschaft seines Vaters mit der Kirche als Grund seiner Empörung angegeben und versprochen, den Papst als seinen Va- ter, die Kirche als seine Mutter zu ehren. Um Worte kümmerte er sich jedoch wenig und verfuhr gegen die Kirche nicht im geringsten anders als Heinrich Iv.; er besetzte die geistlichen Aemter und ließ den Papst protestieren und unterhandeln. Im Jahre 1110 zog er nach Italien und machte unterwegs einen Vertrag mit dem Papste, kraft dessen die Geist- lichkeit alle kaiserlichen Lehen zurückgeben und dafür der Kaiser der In- vestitur entsagen sollte. Als aber dieser Vertrag in der Peterskirche ver- kündet wurde, weigerten sich die deutschen und italienischen Prälaten den- selben anzuerkennen, nannten ihn eine Beraubung der Kirche, und es entstand ein furchtbarer Tumult. Heinrich nahm hierauf den Papst und seine Geistlichen als Friedensbrecher gefangen (12. Februar 1111), zwang ihn, dem Kaiser die Investitur einzuräumen, und ließ ihn außer- dem schwören, ihn nie zu bannen. Allein schon 1112 erklärte eine Sy- node im Lateran den Vertrag für erzwungen und ungiltig, der Papst selbst verbot wieder die Investitur, und als eine Kirchenversammlung zu Vienne über den Kaiser den Bann ausgesprochen hatte, bestätigte der Papst denselben. In Deutschland ging es dem Kaiser nicht besser als seinem Vater; als der letzte Graf von Orlamünde gestorben war, zog der Kaiser dessen Güter als Reichslehen an sich, während es deutsche Fürsten genug gab, welche die Erben sein wollten. Die Fürsten verban- den sich nun gegen ihn, an ihrer Spitze Lothar, den Heinrich aus einem Grafen von Suplingenburg zum Sachsenherzog gemacht hatte. Am 11. Fe- bruar 1115 kam es bei dem Welfesholze zur Schlacht und der Kaiser verlor sie. In Deutschland hielten die beiden Hohenstaufen Friedrich und Konrad, ersterer des Kaisers Neffe, Herzog von Schwaben, letzterer von diesem zum Herzoge von Franken (Oftfranken) erhoben, die Partei des Kaisers aufrecht, während dieser selbst nach Italien zog, um das Erbe der Markgräsin Mathilde zu gewinnen. Sie hatte in ihrem Testamente den Papst zum Erben eingesetzt; da sie aber die Reichslehen nicht vererben
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