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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 146

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
146 Das heilige römische Reich deutscher Nation. wähl war zwiespältig ausgefallen; Inuoeenz Ii. wurde von den Deut- schen anerkannt, den Gegenpapft Anaklet unterstützte der Normanne Roger, der Enkel Robert Guiskards, und Anaklet krönte ihn dafür zum Könige von Neapel und Sicilien. Lothar führte nun Innoeenz Ii. gegen Rom, konnte aber nur einen Theil der Stadt erobern, den andern mit der Peterskirche behauptete Anaklet; Lothar wurde in St. Johann vom Lateran gekrönt und hielt im Kaiserornate dem Papste den Steigbügel; er anerkannte dadurch die Oberhoheit der päpstlichen Gewalt über die kaiserliche (1133). Innoeenz Ii. brauchte nun Lotharn gegen die Nor- mannen, die geneigt schienen, die alte Rolle der Longobarden Aistulf und Desiderius zu übernehmen; darum belehute ihn der Papst auch mit den mathildischen Gütern auf Lebenszeit. Für diesmal kehrte Lothar aber nach Deutschland zurück, wo er den Krieg gegen die Schwaben glücklich zu Ende brachte. Seinem Schwiegersöhne, dem Welfen Heinrich, gab er außer Sachsen die Markgrafschaft Tuskien sammt den mathildischen Gütern und suchte demselben die deutsche Königskrone zu verschaffen. Allein die Fürsten waren nun eben darum spröde gegen den Kaiser, weil sich derselbe einen so mächtigen Schwiegersohn heranzog. Dafür zog Lothar 1136 zum zweitenmale nach Italien und machte gegen die Normannen Ernst; er nahm ihnen eine Stadt nach der andern weg, verfolgte sie bis Sicilien, verlor aber alle seine Vortheile wieder durch Krankheiten, die in seinem Heere ausbrachen und mußte nach Deutsch- land zurückkehren. Krank kam er über die Alpen heraus nach Breiten- wang bei Füßen, und starb in einer Bauernhütte den 3. Dezember 1137. Nach Lothars Abzug eroberte Roger alles wieder, und als der Papst selbst gegen ihn ausrückte, fiel er in die Gewalt der Normannen wie Leo Ix.; die Folge war dieselbe: Friede und Freundschaft (Anaklet war vorher gestorben). Kvnrad Hi. (1138-1152). Der Welfe (die schwäbischen Welfen starben 1055 aus mit Welf Hi.; seine Schwester Kunigunde war mit Azzo Ii., dem Markgrafen von Este, verheirathet; deren Sohn ist Welf Iv., den Kaiser Heinrich Iv. zum Herzog in Bayern machte) wurde zu seinem großen Verdrusse bei der Königswahl übergangen, gerade deßwegen, weil er der mächtigste deutsche Fürst war, und statt seiner Konrad von Schwaben zum Könige erhoben. Dieser sprach mit den Fürsten dem Welfen eines seiner Herzogthümer ab, und als dieser den Gehorsam verweigerte, wurde er an Weihnachten geächtet und beider Herzogthümer verlustig erklärt. Heinrich (der Stolze) starb schon den 20. Oktober 1139 in Quedlinburg und hinterließ einen unmündigen Sohn Heinrich (den Löwen), den die Sachsen hielten;
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