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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 147

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Kreuzzug Konrads Hi und Ludwigs Vii. von Frankreich. 147 Bayern aber vertheidigle des verstorbenen Heinrichs Bruder Welf Vi. Dieser wurde 1140 bei Weinsberg geschlagen; in dieser Schlacht (wie er- zählt wird) feuerten sich die Krieger des Hohenstaufen mit dem Schlacht- rufe an: „hie Waiblingen!" dem die Welfischen mit „hie Welf!" ant- worteten, woraus die italienische Zunge die Parteinamen Ghibellinen und Guelfen machte; nach einer begründeter» und jetzt allgemein- angenom- menen Meinung jedoch erbte der Name „Wibelingen" von den fränkischen Kaisern (denen Waiblingen im württembergischen Remsthal als Eigen- thum gehörte) auf die Hohenstaufen, die ihnen im Besitze und auf dem Thron folgten. Bayern verlieh Konrad an seine Blutsverwandten, die österreichischen Babenberger, Sachsen aber an Albrecht (zubenannt der Bär) von Ballenstädt, Grafen der Nordmark, der sich zuerst Markgraf von Brandenburg nannte. Der Krieg um die welfischen Herzogthümer fiel zum Nachtheil der Welfen aus, welche jedoch ihren Ansprüchen nie ganz entsagten. Konrad wurde dadurch von dem Römerzuge abgehalten, später aber unternahm er einen noch viel weitern Zug, nämlich nach Palästina. Kreuzzug Konrads Iii. und Ludwigs Vii. von Frankreich. Zm Jahre 1144 hatte der Sultan Alp Arslan Edessa erobern lassen; zwei Jahre darauf bemächtigten sich die Christen der Stadt wieder, worauf die Türken sie noch einmal angriffen, eroberten und gänzlich zerstörten; 60,000 Christen wurden niedergemacht. An solchem Unglücke waren die morgenländischen Christen größtentheils selbst schul- dig; denn die meisten waren entartete, feige Menschen, voll Haß gegen die neuen Ankömmlinge aus Europa, mit deren Hilfe ihnen doch allein der Widerstand gegen die Türken möglich war. (Die Vermischung so vieler Nationen: Armenier, Syrer, Italiener, Franzosen, Engländer, Deutsche, Griechen u. s. w., die doch zu keinem Volke zusammenwuchsen, scheint diesen schlimmen Charakter erzeugt zu haben. Die Nachkommen der christlichen Eroberer Palästinas nannte man im Abendlande Pullanen.) Die Kunde von dem Falle Edessas erschütterte das christliche Europa, aber ohne den Feuereifer des hl. Bernhard von Klairvaur wäre wohl kein allgemeiner Kreuzzug zu Stande gekommen. In Frankreich predigte er mit unwiderstehlicher Beredtsamkeit, so daß König Ludwig Vii. und mit ihm die vornehmsten französischen Herren das Kreuz nahmen. Doch schien die Hilfe der Deutschen unentbehrlich, und daher ging Bernhard auch nach Deutschland, um König Konrad zum Kreuzzuge zu bewegen. Dieser hielt jedoch seine Anwesenheit in Deutschland für unumgänglich noth- wendig und gab dem hl. Bernhard geradezu abschlägige oder wenigstens ausweichende Antwort. Endlich am St. Johannistage 1146 hörte der 10*
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