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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 153

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Streit mit Papst Alexander Iii. Neuer Lombardenkrieg. 153 gaiien: Münze, Zoll, Weg- und Brückengelder, Fischenzen, Salinen, Bergwerke; überdies ernennt derselbe die Magistrate der Städte, wie er will, und diese wohnen in eigenen Pfalzen. So sollten die Lombar- den kaiserliche Unterthanen im vollen Sinne des Wortes werden; ge- lang es Friedrichen, eine derartige Herrschaft zu behaupten, so war es ihm auch möglich, einen wahrhaft kaiserlichen Schatz zu sammeln, und dann konnte er in der That eine Universalmonarchie errichten. Mailand empörte sich jedoch schon im folgenden Jahre, als die neuen Einrichtungen Platz greifen sollten, und zwang die kaiserlichen Abge- ordneten zu eiliger Flucht. Nun erklärte Friedrich Mailand und alle widerspänstigen Städte, in die Acht und zog abermals mit Heeresmacht nach Italien. Krema, das zu Mailand hielt, wurde dem Erdboden gleich gemacht und Mailand umlagert, bis es durch Hungersnoth zur Uebergabe gezwungen wurde. In diesem Kriege wetteiferten Italiener und Deutsche in Grausamkeit gegen einander; der Kaiser z. B. ließ Kriegsgefangene an die Wurfmaschinen binden, damit es die Belagerten nicht wagen sollten, die Maschinen mit ihren Geschossen zu zerstören, aber die Angebundenen riefen ihren Landsleuten, nur zu schießen und nicht auf sie zu sehen. Anderen Gefangenen wurden die Augen ausgestochen und nur einem einzigen ein Auge gelassen, damit er die anderen in die Stadt führen konnte u. dgl. Aber Muth und Rache konnten nicht bestehen gegen die deutsche Uebermacht und die Hungersnoth; barfuß, mit Stricken um den Hals wanderten die Mailänder in das kaiserliche Lager und flehten um Gnade. Der Urtheilsspruch lautete streng, be- sonders auf Antreiben der italienischen Feinde Mailands, der von ihm mißhandelten Städte. Die Stadt sollte bis auf die Kirchen auf den Grund niedergerissen und die Bürger in vier offenen Orten angesiedelt werden (1162). Streit mit Papst Alexander Hl. Neuer Lombardenkrieg. Schon mit Adrian Iv. gerieth der Kaiser in die gespanntesten Ver- hältnisse; denn er bekümmerte sich offenbar um das Wormserkonkordat nicht und besetzte die wichtigsten Bisthümer selbst, und ebenso wenig wollte er ein Recht des Papstes, die Kaiserkrone zu verleihen, anerken- nen. Als der päpstliche Gesandte, Kardinal Roland, darauf beharrte, die Kaiserkrone sei päpstliches benokeium (im Latein des Mittelalters doppelsinnig: Gabe oder Lehen), wollte Otto von Wittelsbach ihm den Kopf spalten, und der Briefwechsel des Kaisers und des Papstes wurde m sehr bitterem Tone geführt. Der Papst beharrte auf seinem Krö- nungsrechte, und in der That war der Papst seit Karl dem Großen Oberherr der Stadt Rom und mußte schon deßwegen ein Wort dabei
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