Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 155

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
155 Streit mit Papst Alexander Hl. Neuer Lombardenkrieg. mit dem Kaiser (1159). Allein nun erfolgte eine zwiespältige Papst- wahl; die kaiserliche Partei wählte den Kardinal Oktavian, der sich Vik- tor Iv. nannte, die kirchlichstrenge den Kardinal Roland, als Papst Ale- xander Iii. Der Kaiser säumte nicht, für die Anerkennung Viktors zu wirken, doch England, Frankreich, Spanien, selbst einige deutsche Bi- schöfe anerkannten Alerandcrn Hi. Dieser mußte zwar aus Italien flie- hen, allein auf einer Synode zu Tours (1163), auf der 17 Kar- dinäle und 124 Bischöfe erschienen, wurde der Kaiser gebannt und alle kirchlichen Handlungen des kaiserlichen Papstes und seiner Anhänger als ungiltig erklärt. Unterdessen hatte Friedrich die Lombarden überwältigt, aber zugleich mit glühendem Hasse erfüllt. Als Viktor Iv. starb, ließ der Kaiser wiederum einen Gegenpapst aufstellen, Pascha! Iii.; die Rö- mer aber, den italienischen Haß gegen Friedrich theilend, riefen Aleran- dern herbei, den der König von Neapel kräftig unterstützte. Einigen konnten sich jedoch die italienischen Städte nicht (Veroneser Bund 1164 zwischen Verona, Treviso, Padua, Vicenza; lombardischer Bund 17. April 1167 zwischen Kremona, Bergamo, Brescia, Mantua, Ferrara, Mailand, Venedig); Pisa und Genua gewann der Kaiser durch Verträge, doch gerade deßwegen trat Venedig um so entschiedener auf die Seite des Papstes. Im Jahre 1167 zog Friedrich gegen Rom; die Römer rück- ten aus und wurden, während der Kaiser Ankona belagerte und er- oberte, von einer zehnmal geringeren Anzahl Deutscher mit Schimpf und Schande zurückgejagt. Die leoninische Stadt wurde erobert, die Peterskirche erstürmt,.der Papst flüchtete nach Benevent, weil er seinen Römern nicht ganz traute. Aber im deutschen Lager brach nun eine ver- heerende Krankheit aus, so daß vor Rom oder auf dem Heimwege wohl 2000 Ritter aus Schwaben und Franken starben, unter ihnen auch des Kaisers Neffe Friedrich, Konrads Hl. Sohn, auch Welf Vii. Mit den Trümmern seines Heeres eilte Friedrich wie ein Flüchtling nach Deutsch- land zurück; fast alle Städte der Lombardei erhoben sich und verlegten ihm die Wege; dafür ließ er ihre Geiseln aufhängen von Strecke zu Strecke. Noch in Susa wäre er ermordet worden, wenn sich nicht ein treuer Ritter, Hermann von Siebeneichen, der dem Kaiser sehr ähnlich sah, in sein Bette gelegt hätte (1168). Alles Unheil beugte aber Fried- richen nicht; das Herzogthum seines verstorbenen Neffen, Schwaben, ver- lieh er seinem Sohne Friedrich, von Franken unterordnete er einen Theil dem Bischöfe von Würzburg, der sich seitdem Herzog von Franken schrieb, den anderen Theil gab er dem rheinischen Pfalzgrafen Konrad, seinem Bruder. 1169 ließ er seinen Sohn Heinrich zum deutschen König wäh- len und krönen. Der alte Welf Vi., dessen Sohn der Tod weggerafft hatte, tröstete sich durch ein Lotterleben mit Trinkgesellen, Musikanten und Dirnen; dadurch gerietst er in Schulden, und da sie sein Neffe Hein-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer