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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 225

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
I Die Schlacht am Morgarten; erster eidgenössischer Bundesbrief. 225 Rächern willig an und war nun für einige Zeit auf der habsburgi- schen Seite. König Heinrich verstand es, seine Hausmacht zu vergrößern; König Wenzel von Böhmen war gestorben, sein Bruder ermordet worden, der Haß des böhmischen Adels gegen Habsburg verweigerte diesem Hause die Krone, er trug sie dem Sohne Heinrichs, Johann, an, und dieser heirathete die Schwester des letzten Böhmenkönigs aus Ottokars Hause (1309). Sein Stammland Luxemburg erhob Heinrich Vii. zum Her- zogthume. Im folgenden Jahre zog Heinrich nach Italien, wo ihn die Ghi- bellinen als 'streu Retter und Rächer aufnahmen; er ließ sich in Mai- land zum König von Italien krönen, wollte aber nicht als Parteihaupt erscheinen, sondern als Oberherr und schiedsrichterlicher Vermittler. Nun geschah, was frühere Kaiser erfahren hatten; als Heinrich das kaiser- liche Ansehen ernstlich geltend machen wollte, Vögte einsetzte und Steuern erhob, empörten sich die meisten Städte und König Robert von Neapel unterstützte sie. Heinrich bezwang Kremona und nach langer, anstren- gender Belagerung auch Brescia, und empfing nach blutigen Kämpfen im Juni 1312 durch einen päpstlichen Legaten zu Rom die Kaiserkrone; Florenz hingegen widerstand; der Kaiser aber starb plötzlich in Buonkon- vento im Sienesischen (24. Aug. 1313); man schrieb seinen Tod wäl- schem Hasse zu, und daraus entstand die Sage, er sei von einem Domi- nikaner durch das Abendmahl vergiftet worden. Diese Sage ist jetzt sogar durch kirchenfeindliche Schriftsteller als historische Lüge nachgewiesen wor- den, denn es ist gewiß, daß Heinrich den Tod, wie so mancher Deutsche in Italien vor und nach ihm, sich durch eigene Unvorsichtigkeit zugezogen hat. Er ruht in Pisa, das ihm aus tödtlichem Hasse gegen Florenz treu ergeben war. Die Gegenkönige Friedrich von Oesterreich und Ludwig von Bayern (1314—1322). Die Schlacht am Morgarten; erster eidgenössischer Bundesbrief (1315). Als Kaiser Heinrich in Italien sein Grab gefunden hatte, wählten die Kurfürsten von Mainz, Trier und Böhmen, Brandenburg und Sachsen-Lauenburg den Herzog Ludwig von Bayern, Köln, Pfalz, Sach- sen-Wittenberg und der vertriebene Böhmenkönig Heinrich von Kärnthen den Herzog Friedrich von Oesterreich, Albrechts schönen und edlen Sohn; Friedrichen krönte am 25. November 1314 der Erzbischof von Köln in Bonn, Ludwigen am 26. der Erzbischof von Mainz in Aachen. Nun entbrannte ein furchtbarer Krieg um den Besitz der Krone, durch wel- Bu mittler, Gesch. d. Mittelalters. \ e.
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