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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 227

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
227 Schlacht bei Ampfing. Ludwigs Erwerbungen für sein Haus. Schlacht bei Ampfing (28. September 1322). Endlich maßen sich die beiden Thronbewerber in der großen Schlacht bei Ampfing; Friedrich nahm sie an, ohne seinen Bruder Leopold ab- zuwarten, der nur wenige Tagmärsche von ihm entfernt war. Sie blieb lange unentschieden, Friedrich selbst focht wie ein Held der Vor- zeit; durch eine in der Kriegsmanier jener Zeit gewöhnliche und doch fast immer gelingende List siegte Ludwigs Feldhauptmann Seifried Schweppermann; er sparte einen Hinterhalt, ließ ihn österreichische Farben tragen und griff das ermattete Heer im Rücken an. Oester- reichs Niederlage war vollständig; 1000 Adelige waren erschlagen, 1300 gefangen, darunter Friedrich selbst, Herzog Heinrich von Oesterreich und Heinrich von Kärnthen. Da entsagte nach einiger Zeit Friedrich der Kö- nigskrone für die Freiheit und gelobte auch seinen Bruder Leopold, der den Krieg noch immer fortsetzte, zum Frieden zu bewegen. Allein dieser und andere Gegner Ludwigs wollten von keinem Frieden etwas wissen, und Friedrich stellte sich wieder als Gefangener. Durch solchen Edel- muth gerührt, versöhnte sich Ludwig mit ihm und hätte ihn zum Mit- regenten angenommen, wenn die Einwilligung der Kurfürsten erfolgt wäre. Friedrich starb jedoch bald (1330); sein Bruder Leopold, ge- beugt durch das Unglück seines Hauses, war ihm schon 1326 vorange- gangen. Nachdem der Streit zwischen Habsburg und Wittelsbach sechs- zehn volle Zahre gedauert hatte, verständigte sich der von anderen Fein- den bedrängte Ludwig mit den österreichischen Herzogen Otto und Al- brecht. Ludwig versprach ihnen 20,000 Mark Silbers, da er aber (wie meistentheils) nicht hinreichend Geld hatte, so wies er ihnen die Reichs- städte Zürich, St. Gallen, Schaffhausen und Rheinfelden an, d. h. er überließ ihnen die Ausübung der königlichen Rechte über sie sowie das königliche Einkommen. Für Zürich legten aber die Eidgenossen Protest ein, und nun gab Ludwig dafür Neuburg hin und Breisach, das sich aber erst nach siebenwöchentlicher Belagerung fügte. Der Zorn der Reichsstädte über solche Verpfändung war gränzenlos; sie waren für Ludwigen ein- gestanden; nun verpfändete er sie an seine fürstlichen Gegner, sobald er sich mit diesen versöhnte, und daß er die Pfandschaft nie mehr einlösen werde, daß die Städte also fortan habsburgisch bleiben mußten, war jedem klar. In gleicher Weise verpfändete Ludwig die Reichsdörfer im Appenzell an den Abt von St. Gallen, dem dieser Gewinn mit der Zeit sehr schlecht ausschlug. Ludwigs Erwerbungen für sein Haus. Ludwig verstärkte seine Hausmacht bedeutend durch kluge und ge- waltthätige Benutzung seiner königlichen Macht. Die brandenburgische 15»
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