1857 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
- Autor: Bumüller, Johannes
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Friedrich Iii. Das Koncil von Basel. Der alte Züricher Krieg. 269
Friedrich Hi- (1440-1493).
Er war Neffe Albrechts und Herzog von Steyermark und Kärnthen;
von Charakter war er sanft und friedlich, ein enthaltsamer, mäßiger Mann,
eine große Seltenheit Ln jener Zeit; aber an Thatkraft und Muth ge-
brach es ihm, vielleicht zu seinem Glücke; er schien bestimmt, viele große
Dinge zu erleben, aber keine zu thun. Das Reich ging unter ihm sei-
nem Zerfalle unaufhaltsam entgegen.
Das Koncil von Basel (1431-1449).
Dasselbe war berufen worden, um die Reformation an Haupt und
Gliedern, welche man zu Konstanz begonnen hatte, fortzusetzen und zu voll-
enden. Die Hauptarbeit desselben, die Versöhnung der Hussiten mit der
Kirche, ist bereits erzählt. Es gerieth bald in Zwiespalt mit Papst
Eugen Iv., indem es sich wirklich gegen den Papst zu eigenmächtig be-
nahm. Er verlegte dasselbe nach Ferrara, dann nach Florenz; aber
viele Abgeordnete des Koncils blieben in Basel, stellten den Grundsatz
abermals auf, daß das Koncil über dem Papste stehe, setzten Eugen Iv.
ab und wählten den alten Herzog Amadeus von Savoyen, der am
Genfersee als Einsiedler lebte, zum Papste als Felix V. Aber Eugen
sprach den Bann über das Koncil, setzte die Erzbischöfe von Mainz und
Trier, dessen thätigste Mitglieder, ab, Nikolaus Kusanus und Aeneas
Sylvins, die talentvollsten Männer der Versammlung, traten von dem-
selben zurück, und endlich willigten auch Friedrich Iii. und die deutschen
Fürsten in die Abänderung der Beschlüsse des Koncils, die sie angenom-
men hatten, durch besondere Unterhandlungen mit dem Papste (Aschaf-
fenburger Konkordat). Die Reste des Koncils zogen sich nach Lausanne
zurück, an die savoyische Gränze, für Papst Eugen Iv. und das von
ihm zu Florenz gehaltene Koncil erklärten sich allmälig die meisten Für-
sten, Felir V. dankte 1447 ab und 1449 zerstreuten sich die letzten Basler,
indem sie die Amnestie des Papstes Nikolaus V. annahmen.
Der alte Züricher Krieg (1443—1446).
In der Schweiz war der letzte mächtige Herr, der Graf Friedrich
von Toggenburg, kinderlos gestorben, und es fehlte nun nicht an Erben
und an Liebhabern zu wohlgelegenen Stücken Landes. So hätte z. B.
die reiche Stadt Zürich gerne eine Strecke des rechten Seeufers an sich
gebracht; das duldeten aber die Nachbarn, die Schwyzer und Glarner
nicht, es entstand Hader und Feindschaft, und am Ende mußte Zürich
seinen Ansprüchen entsagen, als die Eidgenossen mit den Waffen in der