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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 289

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Schweizer siegen bei Herikourt rc. 289 Gulden der Pfandsumme zusammen, die nun Sigismund dem Bur- gunder anbot. Dieser gerieth in großen Zorn, denn er wollte die Städte nicht wieder herausgeben, und erklärte, wenn Sigismund bezahle, nehme er die Einlösung des Pfandes an, aber nicht von anderen. Zu seinem Unsterne hatte er aber über die verpfändeten Städte einen Vogt, Peter von Hagenbach, gesetzt, der den Bürgern mit ausgesuchtem Hohne begegnete und sie durch Grausamkeit und Zügellosigkeit erbitterte. Als es nun verlautete, der Herzog Gigismund wolle die Pfandschaft aus- lösen und stehe mit den Eidgenossen in gutem Einvernehmen, da em- pörten sich die Bürger von Breisach, als sie der Vogt an einem Feier- tage zu Schanzarbeiten zwingen wollte, und nahmen ihn gefangen. Wirk- lich hatte Ludwig die Schweizer, deren Stolz der Vogt Hagenbach auf jede mögliche Weise empörte und denen Karls Eroberungsgelüste wohl- bekannt waren, mit dem Herzog Sigismund ausgesöhnt und am 30. März 1474 ein Bündniß zwischen Beiden zu Stande gebracht. Nun saßen die Abgesandten der Schweizer und der rheinischen Städte über den gefangenen Hagenbach zu Gericht, verurtheilten ihn zum Tode und ließen ihn enthaupten, obwohl er sich damit'vertheidigte, daß er nur im Aufträge seines Herrn gehandelt habe. Karl sollte zum Kriege gereizt werden, und die Eidgenossen, welche von dem Kaiser im Namen des Reiches zum Angriffe gegen Burgund aufgefordert wurden und mit wel- chen Ludwig ein Bündniß gegen Karln geschlossen hatte, griffen zuerst an, indem sie glaubten, sie würden mit dem Kaiser und dem Könige die burgundische Beute zu theilen haben. Der Absagebrief der Schweizer wurde am Dienstag vor Simon und Iudä 1474 ausgefertigt und ab- geschickt; sie beriefen sich in ihm einzig auf den Befehl des Kaisers; Karl empfing ihn knirschend vor Zorn; Bern, Bern! rief er und schwor dieser Stadt den Untergang, allen Schweizern aber furchtbare Rache. Die Schweizer siegen bei Herikourt (13. November 1474), werden von dem Kaiser und Könige von Frankreich im Stiche gelassen. Während Karl Neuß belagerte und das abgefallene Lothringen wieder eroberte, waren die Schweizer über den Jura in Hochburgund eingebrochen; sie raubten und brannten nach damaligem Kriegsgebrauche, eroberten manche Burg und ließen die Besatzungen über die Klinge springen. Als sie das feste Herikourt belagerten, kam der Graf von Nomont aus dem Hause Savoyen mit 18,000 Mann zum Entsätze; diesen jagten sie bei dem ersten Anlaufe in die Flucht und verfolgten ihn, bis ihnen der Athem ausging, wobei die Sieger nur fünf Mann verloren; durch die Winterkälte wurden sie wieder nach Hause getrieben. Das folgende Jahr verlief ohne bedeutende Kriegsereignisse; die Schweizer drangen an den Genfersee vor und brandschatzten die waadt- Bumüller, Gesch. d. Mittelalters.
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