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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 295

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Spanien. 295 besetzt und 1518 die Niederlassung Makao in China gegründet. Da- durch gewann Portugal nicht nur ein großes Gebiet, welches das Stammland vielmal an Größe übertraf und bald durch die Entdeckungen gegen Westen zu einem kolossalen Umfange anschwoll, sondern der por- tugiesische Handel nahm einen unerhörten Aufschwung und leitete Gold- ströme nach Lissabon; denn der ostindische Handel nach Europa verän- derte nun seine Richtung; er ging fortan zum geringsten Theile nach Alexandrien, Smyrna und Konstantinopel, wo ihn die Venetianer, Ge- nueser und Moslemin aufnahmen, sondern die Hauptmasse bewegte sich um das Vorgebirge der guten Hoffnung nach Lissabon. Der venetianische Rath war eben versammelt, als die Nachricht von der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien überbracht wurde; die ernsten Männer blieben lange stumm, denn sie wußten, daß jetzt die Macht Venedigs in der Wurzel bedroht sei. Es war aber nicht die Sache der venetianischen Aristokratie schnell zu verzagen; sie ermunterten den ägyptischen Ma- melukken-Sultan und die Moslemin Arabiens, Persiens und Indiens gegen die Portugiesen und ihre Eroberungsplane einzuschreiten, und wäre Venedig damals nicht in Italien und von den Türken bekriegt worden, oder hätten statt der Mamelukken Ptolemäer in Aegypten ge- herrscht, so hätte Portugal und der neue Handelsweg einen schweren Kampf bestehen müssen. Der geniale Blick des Albuquerque erkannte dies genau; darum besetzte er Ormus und Sokotora, befestigte die Ein- fahrt in den arabischen Meerbusen und ging sogar mit dem Plane um den Nil in das rothe Meer zu leiten und dadurch Aegypten in eine Wüste zu verwandeln. Heut zu Tage hat Aegypten, die Brücke nach Ost- indien, seine alte Wichtigkeit wieder errungen, und wenn es den Eng- ländern gelingt, sich desselben zu bemächtigen, was den Venetianern im 16. Jahrhundert unmöglich war, so ist ihnen das Uebergewicht über Europa gesichert. Spanien (1400-1516). Härter als Portugal wurden die spanischen Königreiche von inneren Unruhen heimgesucht, während zugleich Kastilien und Aragonien gegen einander feindlich verfuhren oder sich in die französisch-italienischen An- gelegenheiten einmischten und zum Theil kurzdauernde Erfolge errangen. Unterdessen sank in Kastilien die Königsmacht zu einem Schatten herunter, das königliche Einkommen verschwand, der Adel that, was ihm wohlgefiel, und dies war sehr häufig Fehde und Raub. Etwas besser befand sich Aragonien; hier hatte sich das ständische Wesen in der Art entwickelt, daß die Könige gänzlich an den Reichstag gebunden waren; dieser bestand aus den Vertretern des hohen und niedern Adels, der Geistlichkeit und
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