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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 314

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
314 Frankreich, Spanien und Portugal kommen empor. durch Florenz zu einem zweiten Athen. Er war der herrlichste Fürst seiner Zeit, nur der Hang zur Wollust trübte die Hochachtung der Welt vor ihm und bereitete ihm auch einen frühen Tod. Sein Sohn Peter hatte mit der florentinischen Demokratie zu kämpfen, welche der Domi- nikaner Savonarola (verbrannt 23. Mai 1498) durch seine feurigen Predigten gegen geistliche und weltliche Herrschaft und gegen deren Uep- pigkeit aufregte; Peter mußte vor einem Volksaufstande entfliehen, denn sein unkluges politisches Treiben (er hatte sich mit Neapel verbündet) rief die Franzosen nach Italien, mit deren König er in der Angst Bund machte, ihm Pisa und Livorno abtrat und 200,000 Dukaten zu bezahlen versprach (1494). Ferrara und Mantua. Mit den Mediceern wetteiferten die Herzoge von Este oder Ferrara an schlauer Politik, Glanz, Reichthum und Gunst für Wissenschaft und Künste; sie herrschten von Modena und Reggio bis Ferrara. Zn Man- tua hatten die Gonzaga (seit 1328) eine Herrschaft. Kaiser Sigis- mund gab ihnen 1434 den markgräflichen, Karl V. 1530 den herzogli- chen Titel. Kirchenstaat. Nach der Rückkehr der Päpste ans Avignon gelang es denselben nur mit vieler Mühe, in dem Kirchenstaate wieder Ordnung herzustellen und die päpstliche Autorität zur Geltung zu bringen; besonders schwer waren die Römer von ihrem Hange Republik zu spielen abzubringen. Unmittelbares päpstliches Gebiet war damals nur der südliche Theil des Kirchenstaats (Kampagna, Maritima, Patrimonio), über die andern Theile herrschten zahlreiche Dynasten, welche die Oberherrlichkeit des Papstes meistens nur dem Namen nach anerkannten. Solche Herrschaften waren z. B. die der Monaldeschi in Orvieto, der Montone in Perugia, der Montefeltre in Urbino, der Ordelafi in Forli, der Manfredi in Faenza, der Bentivoglio in Bologna, der Malatesta in Rimini, der Varani in Kamerino rc.; die Este besaßen Ferrara, die Venetianer Ravenna. Seit Martin V. war es Grundsatz der Päpste die erledigten Lehen einzuzie- hen und ihre Oberherrschaft über die kleinen Dynasten wieder geltend zu machen, wodurch zugleich die Beruhigung des Landes und die öffent- liche Sicherheit bedingt war. Besondere Thätigkeit entfalteten in dieser Richtung Eugen Iv., Pius Ii., Sirtus Iv., Alexander Vi., letzte- rer freilich auf eine frevelhafte Weise und zunächst zu Gunsten seiner Familie. Papst Julius Ii. (1503 — 1513) erwarb Bologna, Ankona, Pe-
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