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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 317

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Liga von Kambrai. 317 wo er elend starb. Zu gleicher Zeit schlossen Ludwig Xii. und Ferdi- nand der Katholische von Aragonien einen Vertrag zur Eroberung und Vertheilung des Königreichs Neapel. Die Spanier, welche 1496 die Franzosen hatten aus Neapel vertreiben helfen, besetzten 1501 die süd- lichen Provinzen des Königreichs, welche sich Ferdinand ausbedungen hatte; gleichzeitig fiel Neapel in die Gewalt der Franzosen, die es 1503 aber wieder aufgeben mußten. Denn ihr Bundesgenosse, Ferdi- nand von Spanien, betrog sie, und sein großer Feldherr Gonsalvo de Kordova vertrieb sie aus Neapel, das nun bis zum spanischen Erbfolge- kriege spanisch blieb. Der entthronte König von Neapel, Friedrich Ii., starb als Pensionär in Frankreich, sein Sohn Ferdinand in Spanien. Um so besser gelang es den Franzosen mit Genua, welches eine demo- kratische Revolution gemacht hatte; 1507 wurde es unterworfen und die Franzosen behaupteten mit ihren venetianischen Bundesgenossen entschie- den die Oberhand in Italien. Mar zog zwar 1508 nach Oberitalien, indem er die Lombardei, welche die Kaiser noch immer als unter ihre Oberhoheit gehörig betrachteten, nicht den Franzosen und Venetianern überlassen wollte; er verlor aber gegen die Venetianer ein Treffen und machte Frieden, denn es mangelte ihm an Geld, um Söldner zu werben. Die Liga von Kambrai (10. Dezember 1508). Nun sollten es aber die Venetianer bitter bereuen, daß sie durch das Gelüsten nach der Lombardei verleitet mit Frankreich einen Bund gemacht und den Kaiser bekriegt hatten. Ihr republikanischer Stolz, ihr Reichthum, ihre panische Schlauheit und Treulosigkeit machten sie den großen Fürsten verhaßt; den Papst erzürnten sie obendrein durch ihren Trotz in kirchlichen Angelegenheiten und das offene Streben sich gegen den Kirchenstaat auszudehnen. Mar I., Ludwig Xii., Ferdinand von Spanien und Papst Julius Ii. schloßen gegen sie die Liga von Kambrai, und die sonst so eifersüchtigen Herren reichten sich brüderlich die Hand zur Demüthigung der Republik. Diese schien verloren, denn wo sie um Hilfe bat, wurde sie abgewiesen, namentlich auch von den Schweizern, obwohl sie diesen prophezeite, nach dem Sturze Venedigs werde es über die Eidgenossenschaft hergehen, die den großen Monarchen ebenso wenig lieb sei als Venedig. Am 14. Mai 1509 verloren die Venetianer die Hauptschlacht von Agnadello gegen das französisch-deutsche Heer, und nun überließen sie das Festland seinem Schicksale; die Fran- zosen nahmen Kremona, Bergamo und Brescia, Mar Verona, Pa- dua, das Friaul und Triest, Julius Ii. Faenza. Aber Padua, Vicenza, Brescia und das Friaul empörten sich gegen ihre nichtitalienische Herr- schaft und steckten das Panner des hl. Markus wieder auf. Mar be- lagerte darauf (1509) Padua und kanonierte ein Stück der Mauern
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