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1853 -
Kopenhagen
: Gyldendal
- Autor: Lobedanz, Edmund
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Schleswig
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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und Griechisch, allein seine kriegsgewohnte Hand lernte erst spät
und mühsam das Schreiben. Er sorgte ferner für die Ausbil-
dung der deutschen Sprache durch eine Sammlung alter deut-
scher Lieder und suchte durch Sänger, welche er aus Italien
verschrieb, Harmonie in den Kirchengesang zu bringen. Zur
Förderung des Ackerbaus und Handels traf er passende Maaß-
regeln; er munterte Handwerker auf und verbesserte die Land-
wirthschaft und Haushaltung auf seinen Gütern, dein übrigen
Lande zum Vorbilde.
In enger Verbindung mit diesen Bestrebungen zur Beför-
derung der Kultur steht seine Sorge für die Sicherung der
Reichsgrenzen und eine geordnete Rechtspflege. Er errichtete
Markgrafschaften zum Schirme gegen die unruhigen Grenz-
bewohner. Die höchste Gewalt in jeder Provinz war in den
Händen der Grafen, welche Recht sprachen und das Heer aus-
boten ; allein die Machtausübung dieser mächtigen Lehnsmänner
wurde von königlichen geistlichen und weltlichen Sen dg rasen
beaufsichtigt, welche die Provinzen bereisten und ihren Bericht
dem Kaiser erstatteten.
Die Macht der Geistlichkeit, welche ein nützliches
Gegengewicht gegen die Rohheit und Willkühr der mächtigen
Vasallen bildete, wurde durch die Einrichtung von Bischofssitzen
befördert; die Macht der Bischöfe war derjenigen der Grasen
coordinirt, lind die Geistlichen sprachen selbst Recht in geistlichen
Sachen auf ihren Gütern und waren daher in den meisten Be-
ziehungen der Gewalt der Grafen entzogen. In den allgemei-
nen Angelegenheiten der Nation, als Steuerbewilligung, Gesetz-
gebung, Thronfolge, wurde noch die von altersher bestehende all-
gemeine Nationalversammlung berücksichtigt, welche einmal
jährlich im Frühjahr abgehalten wurde, allein die mächtigen
Vasallen erhielten hier nach und nach die entscheidende Stimme.
So konnte nun Karl der Große kurz vor seinem Tode
814 mit dem Bewußtsein, ein thätiges, kräftiges Leben geführt