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1. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 86

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
86 1100- 1517. anf den Rückweg nach ihrer Heimath begaben. Eine Zufuhr von Lebensmitteln, Handwerkern und Werkzeug nach dem Hafen Joppe richtete doch bald die Muthlofen wieder anf und man setzte den Tag zum entscheidenden Angriffe fest. Der Sturm auf die Stadt wurde am ersten Tage zurückgeschlagen, indem der Verlust auf beiden Seiten groß war, auch am andern Tage, als der muthige Angriff erneut wurde, gelang cs den Belagerten, den Sturmthurm Gottfrieds anzuzünden; die Besatzung wich erschreckt zurück; da zeigte sich anf dem „Oelberge" ein Ritter mit einem leuchtenden Schwerte und winkte nach der Stadt hin. Und alle drangen wieder vor, selbst Kranke und Weiber griffen zu den Waffen, um an dem heiligen Kampfe theilzunehmen. Das christliche Geschütz warf gleich wie durch übernatürliche Kraft ungeheure Steine über die Mauer, das Feuer im Belage- rungsthurme wurde gelöscht; die Vertheidigungswerke der Mauer fingen Feuer, und ein heftiger Wind trieb es mit zerstörender Macht gegen die Stadt; da ließen die Pilgrimme eine Zugbrücke vom Thurme des Herzogs niederfallen, und Gottfried nebst zwei andern bestieg die Mauer; eins der Stadtthorc wurde gesprengt und unter dem Rufe: „Gott will es!" strömten die Christen in die Straßen hinein. Ein gräßliches Morden begann, und bald wurden Straßen, Hauser und Tempel mit den Leichen der Gefallenen angejüllt. Es war jedem das Haus zum Eigenthum geschenkt, welches er zuerst in Besitz nehmen würde; Tankred eroberte auf die Weise den in eine Moschee verwandelten Tempel Salomons mit seinen reichen Schätzen; vom Tempel eilten die Kreuzfahrer nach der jüdischen Synagoge, wo die daselbst ver- sammelte jüdische Gemeinde ihren Tod in den Flammen fand; Greise, Frauen und Kinder wurden überall in der ganzen Stadt getödtct oder mit wilder Grausamkeit verhöhnt und gepeinigt; von den Einwohnern der Stadt blieben kaum so viel übrig, als nöthig waren, die Gefallenen zu begraben. Darauf reinigten sich die Kreuzfahrer vom Blute, entblößten ihre Häupter und '1—11 mu I
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