Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1853 -
Kopenhagen
: Gyldendal
- Autor: Lobedanz, Edmund
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Schleswig
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
1100—1517.
87
Füße und zogen unter Lobliedern in die Kirche, welche über dem
Grabe des Erlösers erbaut war. Hier wurden sie von der ver-
sammelten Geistlichkeit empfangen und dankten mit frommer
Rührung Gott für die Volbringung ihrer That; die Pilgrimme
weinten vor Freuden; sie konnten sich an den heiligen Oertern
nicht satt sehen, wollten Alles berühren, beichteten ihre Sünden
und gelobten Besserung in der festen Zuversicht, daß das Him-
melreich durch die Gnade Gottes gewonnen sei. Durch einstim-
mige Wahl wurde Gottfried von Bouillon bald darauf zum
Könige von Jerusalem gewählt, allein er wollte den Königstitel
nkch^an"dem Orte"*tragen, wo der Erlöser eine Dornenkrone
getragen hatte; er übernahm unter dem Titel eines Vertheidigers
des heiligen Grabes die Regierung des neuen Reiches.
Das Königreich Jerusalem. Schluß der Kreuzzüge.
Das Königreich Jerusalem war von Anbeginn nicht allein
durch die Waffen der Ungläubigen, sondern auch durch Zerwürf-
nisse zwischen der geistlichen und weltlichen Macht, zwischen der
Krone und ihren Vasallen bedroht; denn auch hier wiederholten
sich dieselben Verhältnisse, welche so große Kämpfe in Europa
verursachten. Gottfrieds Tapferkeit schaffte dem Reiche nach
Außen Ruhe, und sein Ansehen brachte zum Theil die Parthei-
streitigkeiten zum Schweigen. Allein er starb schon 1100, und
keiner der folgenden Regenten des serusalemitischen Reiches besaß
seine Kraft. Noch beinahe zwei Jahrhunderte hindurch dauerten
die Zuzüge der Christen, zur Unterstützung der bedrängten Sache
Christi, theils einzelne Personen, theils größere Heere, fort. Der
Fall des christlichen Königreichs Edessa 1144 veranlaßte den
zweiten Kreuzzug (1147—1149) der mit unermüdlichem
Eifer vom heiligen Bernhard von Clairvaux gepredigt
wurde; der Zug wurde von Konrad dem Dritten, dem
Hohenstaufen, Kaiser von Deutschland (1137 — 1152) und
Ludwig Vii, König von Frankreich (1137—1180) angeführt,