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1. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 103

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
1100—1517. 103 Europa kam, glaubte der große Kaiser sein Leben mit keiner schöneren That beschließen zu können, als mit der Befreiung der heiligen Stadt, er gab daher sein heitres, ritterliches Leben aus um sich Kämpfen und Entbehrungen zur Ehre des Glaubens zu unterziehen. Er fand auf dem Zuge seinen Tod 119 0 ohne Jerusalem gesehen zu haben (p. 88). Sein Sohn Heinrich Vi war schon bei Lebzeiten des Kaisers zum deutschen Könige erwählt worden und setzte die Pläne seines Vaters zur Erwei- terung seiner Macht fort. Er suchte die Parthei der Welfen zu versöhnen, indem er, unter harten Bedingungen, Heinrich dem Löwen einen Theil derbraunschweigisch-lüneburgischenlande zurückgab. Nachdem er mit großer Grausamkeit sein Erbrecht auf Neapel und Sicilien geltend gemacht und sich ihrer 1194 bemächtigt hatte, kehrte er mit Plänen zur Veränderung der Reichsverfassung nach Deutschland zurück, indem er glaubte, sie durch seine Macht und seine Reichthümer durchsetzen zu können. Er erbot sich, für immer Apulien und Sicilien mit dem Reiche zu vereinigen und erklärte alle Lehen erblich machen zu wollen, wenn die Fürsten die Kaiserwürde in seiner Familie erblich machen wollten. Allein dieser Plan scheiterte an dem Freiheits- gefühle der Fürsten und wurde ebenfalls durch den plötzlichen Tod des Kaisers auf Sicilien 1197 verhindert. Sterbend hatte Constantia"ihren stleinen Sohn Friedrich von Neapel dem Schutze des mächtigen Papstes Innocenz Iii (1198—1216) übergeben, und mit Freuden übernahmder Papst die Pflicht der Kirche, die Verwaisten zu beschützen, eine Pflicht, die ihm diesmal so großen weltlichen Einfluß und gleiche Macht versprach. Schon früher hatte er den vaterlosen Erben der Ho- henstaufen mit dem Königreiche Sicilien belehnt; er machte nun seine Vormundschaft mit Kraft geltend und suchte die mächtigen Herrn des Reiches zu beugen, die streitenden Welfen und Ghi- bellinen mit einander auszusöhneu, um im Namen der Kirche selbst über Alle zu herrschen.
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