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1853 -
Kopenhagen
: Gyldendal
- Autor: Lobedanz, Edmund
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Schleswig
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
1100—1517.
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Europa kam, glaubte der große Kaiser sein Leben mit keiner
schöneren That beschließen zu können, als mit der Befreiung der
heiligen Stadt, er gab daher sein heitres, ritterliches Leben aus
um sich Kämpfen und Entbehrungen zur Ehre des Glaubens zu
unterziehen. Er fand auf dem Zuge seinen Tod 119 0 ohne
Jerusalem gesehen zu haben (p. 88). Sein Sohn Heinrich
Vi war schon bei Lebzeiten des Kaisers zum deutschen Könige
erwählt worden und setzte die Pläne seines Vaters zur Erwei-
terung seiner Macht fort. Er suchte die Parthei der Welfen
zu versöhnen, indem er, unter harten Bedingungen, Heinrich
dem Löwen einen Theil derbraunschweigisch-lüneburgischenlande
zurückgab. Nachdem er mit großer Grausamkeit sein Erbrecht
auf Neapel und Sicilien geltend gemacht und sich ihrer 1194
bemächtigt hatte, kehrte er mit Plänen zur Veränderung der
Reichsverfassung nach Deutschland zurück, indem er glaubte, sie
durch seine Macht und seine Reichthümer durchsetzen zu können.
Er erbot sich, für immer Apulien und Sicilien mit dem Reiche
zu vereinigen und erklärte alle Lehen erblich machen zu wollen,
wenn die Fürsten die Kaiserwürde in seiner Familie erblich
machen wollten. Allein dieser Plan scheiterte an dem Freiheits-
gefühle der Fürsten und wurde ebenfalls durch den plötzlichen
Tod des Kaisers auf Sicilien 1197 verhindert.
Sterbend hatte Constantia"ihren stleinen Sohn Friedrich
von Neapel dem Schutze des mächtigen Papstes Innocenz Iii
(1198—1216) übergeben, und mit Freuden übernahmder Papst
die Pflicht der Kirche, die Verwaisten zu beschützen, eine Pflicht,
die ihm diesmal so großen weltlichen Einfluß und gleiche Macht
versprach. Schon früher hatte er den vaterlosen Erben der Ho-
henstaufen mit dem Königreiche Sicilien belehnt; er machte nun
seine Vormundschaft mit Kraft geltend und suchte die mächtigen
Herrn des Reiches zu beugen, die streitenden Welfen und Ghi-
bellinen mit einander auszusöhneu, um im Namen der Kirche
selbst über Alle zu herrschen.