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1. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 104

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
104 1100-1517. Indessen hatten die Ghibellinen in Deutschland Philipp von Schwaben zum König gewählt und da er daran zweifelte, die Komgzkrölle für seinen unmündigen Brudersohn erwerben zu können, nahm er sie selbst. Die Welfen erklärten sich für den fr ¡¡Hl Sohn Heinrichs des Löwen, Otto Iv. Die streitenden Könige ersuchten den Papst um Schlichtung. Inno cenz konnte nicht wünschen, die Kronen Neapels und Deutschlands auf einem Haupte zu sehen: eine solche Macht würde von zwei Sei- ten die Kirche und ihre Staaten mit Untergang bedrohen. Er erklärte sich daher für Otto Iv. Dennoch war Phiupp von Schwaben dem Siege nahe, als er durch einen Freund, den er beleidigt hatte, 1208 ermordet wurde. Nun war Otto Iv., alleiniger König und erkaufte sich durch große Opfer vom Papste die Kaiserkrone. Allein als Kaiser, an der Spitze des deutschen Staates, war er genöthigt, seinen Eid geltend zu machen, wel- chem zufolge er die Lehen einziehcn sollte, welche dem Reiche abhanden gekommen waren. So gerieth er in einen heftigen Streit mit Inno cenz, rücksichtlich des Testamentes der Mark- gräfin Mathilde; denn der Kaiser und das Reich läugneten, daß sie ein Recht habe, über deutsche Lehen zu verfügen. Nun hielt Inno cenz es für nöthig, seine Zuflucht zu dem jungen Hohenstaufen zu nehmen, der indeß unter seiner Obhut zu einem, in allen Künsten und Wissenschaften der Zeit herrlich unterrichte- ten, reich begabten Jünglinge geworden war; er sandte Fried- rich von Neapel mit dem Golde der Kirche und ihrem Segen über die Alpen, nachdem er ihm doch zuvor einen Eid abgenom- men hatte, daß er als Kaiser Neapel und Sicilien als ein un- abhängiges Königreich seinem Sohne überlassen wollte. Rom schleuderte den Bannstrahl gegen Otto und es war, als ob das Glück von ihm gewichen sei. Die Ghibellinen in Deutsch- land standen gegen ihn auf. Anstatt seine Kräfte gegen seinen jungen thätigen Gegner zu sammeln, hielt Otto Iv cs für klug, den König von Frankreich, Philipp Ii August zu be-
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