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1. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 113

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
1100—1517. 113 und jedem römischen Geistlichen, der sich in seinem Reiche be- treffen ließ, Nase und Ohren abschneiden lassen wolle, wenn der Papst ihn in den Bann thäte und England mit dem Jnterdicte belegte. Dabei war er in dem Wahne sich die Treue seiner Va- sallen dadurch sichern zu können, daß er Geißeln von ihnen ver- langte, oder auf andre gewaltsame Weise zu Werke ging. Jn- nocenz Iii belegte England mit dem Jnterdicte, allein nur we- nig Priester wagten, es gegen den grausamen König in Ausfüh- rung zu bringen. Fünf Jahre hindurch trotzte er der Macht des Adels und der Kirche, indem er sich auf seine Micthstruppen stützte, welche er mit dem Gelde der Kirche bezahlte. Allein als die Ketzer in Toulouse sich der katholischen Kriegsmacht unter- worfen hatten, predigte Innocenz einen Kreuzzug gegen Eng- land und trug dem Könige Philipp Ii von Frankreich auf, die Rechte der Kirche zu wahren. Nun gab Johann nach, demüthigte sich vor dem Papste, empfing England als ein Lehn vom heili- gen Stuhle und versprach, eine jährliche Abgabe zu entrichten. Empört »über die Demüthigung, und Angesichts der Schwachheit des Königs voll Muthes, standen die englischen Barone auf und erzwangen sich vom Könige einen Freiheitsbrief (magna Charta 1215), welcher die Rechte des Adels der Krone gegen- über fcststellte. Innocenz fürchtete diesen Freiheitssturm, welcher England der Oberherrschaft des Papstes zu entziehen drohte, und schleuderte den Bannstrahl nach den Baronen, allein umsonst: die magna Charta blieb als die erste unvollkommene Grundlage der englischen Freiheit stehen. Die Barone erklärten den König für abgesetzt und beriefen den Sohn des französischen Königs, Ludwig, auf den englischen Thron. Allein als König Johann starb, (1216) fürchtete ein Theil des Adels die französische Herrschaft und zog es vor, den jungen Sohn Johanns, Heinrich, zum König zu wählen. Ludwig verlor eine Schlacht und mußte England verlassen. Heinrich Iii (1216—1272) war ein schwacher, un- tätiger König, der von seinen französischen Günstlingen beherrscht Bahrs Lchrb. der Gesch. des Mittelalters. 8
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