1853 -
Kopenhagen
: Gyldendal
- Autor: Lobedanz, Edmund
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Schleswig
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
1100-1517.
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unbesonnen wie er war, diesen seinen mächtigen Vasallen be-
leidigte , brachte W a r w i ck ein Heer gegen den König auf die
Beine, und setzte den Heinrich Vi wieder auf den Thron.
Eduard kehrte, unterstützt von seinem Schwager Karl dein Kühnen
von Burgund, wieder zurück; Marwick fiel in der Schlacht
bei Barnct 1471 , und die weiße Rose herrschte wieder.
Eduard ließ den Sohn Heinrichs Vi tobten, der Vater
starb plötzlich im Gefängnisse, viele Adliche der Gegenparthei
wurden hingerichtet, unter andern des Königs eigner Bruder,
Georg von Clarence. Als der König 1483 gestorben war,
mordete sein Bruder Richard In, der Böse, die jungen
Söhne Eduards Iv, um selbst herschcn zu können; er erreichte
seinen Zweck und regierte wie der blutdürstigste Tyrann. Da
landete Heinrich von Richmond, der auf mütterlicher Seite
von Lancaster abstammtc, in England, erhielt viele Anhänger
und schlug bei Bosworth Richard Iii (1485) der selbst
nach wüthendem Widerstande fiel. Dergestalt war Hein-
rich Vii (1485 — 1509) der einzigste männliche Sprößling der
zahlreichen Nachkommen Eduards Iii; das fürstliche Haus
hatte sich selbst nebst einem großen Theile des Adels ausgerot-
tet, welcher daher keine Kraft zum Widerstande gegen die Erwei-
terung der Rechte der Krone hatte; das Parlament war zum
bloßen Werkzeuge der Militairgewalt herabgesunken und hatte bei
jedem Thronwechsel mit gleich großer Bereitwilligkeit einen Lan-
caster oder einen Uork in der Regierung bestätigt. Auch
Heinrich Vii bestieg den Thron mit Hülfe der Waffen und
ließ das Parlament seine Rechte bestätigen, welche er durch eine
Heirath mit Elisabeth, der Tochter Eduards Iv zu ver-
vollständigen suchte. Er herrschte so gut wie unumschränkt,
strafte mit Härte und legte willkührliche Steuern auf. Allein
obwohl auf diese Weise die Regierungsverfassung Englands zu
jener Zeit fast eine unumschränkte Monarchie war, entwickelte sich