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1. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 152

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
152 1100—1517. Dagegen gelang es ihm nach dem Tode des burgun- dischcn Herzogs, Karl's des Kühnen (1477), eine Ehe zwi- schen dessen Tochter Maria von Burgundien und seinem Sohne Maximilian zu Staude zu bringen; dadurch erhielten die Familienbesitzungen des österreichischen Hauses einen ungeheu- ren Zuwachs. Maximilian I, der schon bei Lebzeiten des Vaters zu seinem Nachfolger gewählt war, bestieg nach seinem Tode den deutschen Thron (1493 — 1519). Deutschlands Zustand als Reich war beinahe noch ganz gesetzlos; die Hoheit des Kaisers beschränkte sich auf den Vorsitz an den allgemeinen Reichstagen, sofern nicht seine eigne Haus- macht ihm einen größeren Einfluß gab. Deutschland bestand aits ungefähr viertehalb Hundert von einander unabhängiger Staaten, von denen jeder cs als eine ererbte Freiheit betrachtete, seine Gerechtsame durch die Waffen geltend zu macken. Ein gleiches Recht nahm selbst jeder einzelne Ritter für sich in An- spruch, indem er dafür hielt, daß er dem Reiche allein unter- than sei, weshalb er es verschmähte, bei untergeordneten Gerichts- höfen Recht zu suchen. Kaiser Maximilian, der sich durch seine zweite Ver- mähluilg mit Bianca Maria aus dem mailändischen Fürsten- hause Sforza aufgefordert fühlte, an den Angelegenheiten Ita- liens thcilzunehmen, hatte Geld nöthig, um seine Pläne durch- setzen zu können und bat daher die deutschen Städte um Unter- stützung. Allein die Städte, welche ihren Handel durch Deutsch- lands innere Fehden bedroht sahen, gaben dem Kaiser offen zu verstehen, daß es ihm mehr gezieme, dieselben beizulegen, als sich in Italiens Angelegenheiten zu mischen und machten daher auf alle Fälle ihre Unterstützung von der Einführung eines all- gemeinen Landfriedens abhängig. Der Kaiser sah sich daher genöthigt ans dem Reichstage zu Worms (1495) die Errichtung eines unabhängigen Reichskammergerichts, wel-
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