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1. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 193

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
1100—1517. 193 der wichtigsten Staatsangelegenheiten ausgeübt, und zu Gunsten ihrer selbst an dem allgemeinen Kampfe der katholischen Kirche, sich vom Staate unabhängig zu machen, theilgenommen. Als der alte Erzbischof Eskild, seiner Kämpfe mit der Krone satt und müde, seine Würde niedcrlegtc, wählte er, mit päpstlicher Geneh- migung, Absalon zu seinem Nachfolger. Er nahm diese hohe Würde auch an, obwohl nicht ohne sich lange geweigert zu haben, machte jedoch die Bedingung, zugleich Bischof in seinem geliebten Roskilde bleiben zu dürfen. Diese Stellung, welche er dergestalt, mit geistlicher und weltlicher Macht bekleidet, einnahm, schien selbst der Krone gefährlich werden zu können, allein von der Zeit an nahmen die Streitigkeiten zwischen der Krone und der Kirche ab, thcils weit die Kirche nun die Unabhängigkeit er- reicht hatte, welche ste erstrebte, theils weil Absalon persönlich wohlwollend gegen den König gesinnt war. Und doch vergab dieser Mann keineswegs etwas von den Rechten der Kirche, sei es dem Könige, sei es dem Volke gegenüber. Als er die Kirchen- güter in Schonen strenge und sorgfältig beaufsichtigte und den Zehnten daselbst einführte, brach ein gefährlicher Bauernaufruhr aus. Der beredte Erzbischof bemühte sich vergebens die Bauern auf dem Thinge zu beschwichtigen; der König wurde zornig, allein Absalon widerrieth es, schon zu gewaltsamen Maaßregcln gegen die Aufrührer zu greifen. Allein als sie in ihrer Kühnheit so>vcit gingen, daß sie sich nicht allein weigerten der Geistlichkeit den Zehnten zu bezahlen, sondern sogar, gegen die Regel der katho- lischen Kirche, den Priestern erlaubten, sich zu verheirathen, und erklärten: das Amt des Bischofs sei überflüssig, da zogen der Erzbischof und der König mit einem Heere nach Schonen. Noch ein Versuch zur gütlichen Beilegung wurde gemacht, allein ohne Erfolg; da wurde die Sache durch die Waffen entschieden. Die Schonen erlitten an der Dysieaa (jetzt Saxaa) (1181) eine große Niederlage und wurden gezwungen, nachzugcben, obgleich der Zehnte noch ferner eine unerledigte Frage blieb. Lohrs Lehrb. der Gesch. des Mittelalters. 13
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