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1. Geschichte des Mittelalters - S. 247

1861 - Leipzig : Brandstetter
247 §. 5. Die Ritterorden. — Salaüin. — Dritter Krenz- zug. Tod Friedrich Barbarossa's. In Palästina war das neue Königreich Jerusalem von den Türken hart bedrängt worden. Da nach dem zweiten Kreuzzuge keiue Hülfstrup- pen aus Europa nachgekommen waren, hatte sich die Macht der Christen fast nur durch die Ordensritter erhalten. Drei geistliche Ritter- orden waren entstanden, welche mit den Ritterpflichten auch die Mönchs- gelübde der Armuth, Keuschheit und des Gehorsams verbanden und die Verpflichtung hatten, die Pilger zu pflegen und zu schützen. Diese Orden waren: die Johanniter oder Hospitaliter, der Orden der Tempel- herren und der deutsche Ritterorden. Der Orden der Johan- niter oder Hospitaliter wurde schon lange vor den Kreuzzügen von italienischen Kaufleuten in Jerusalem gestiftet, indem sie hier ein Kloster und Hospital angelegt und dem heiligen Johannes geweiht hatten, dessen Glieder die Verpflichtung über sich nahmen, kranke Pilger zu pflegen und zu ge- leiten. Nach dem ersten Kreuzzuge bildete sich aus der Anstalt ein Ritter- orden, der sich in Ritter, Priester und dienende Brüder theilte. Sie nahmen einen schwarzen mit weißem Kreuze bezeichneten Mantel als Ordenskleid, und ihr Vorsteher erhielt vom Papste, der den Orden be- stätigte, den Titel eines Großmeisters. Als in der Folge Palästina für die Christen verloren ging, erhielt der Orden Cypern, dann Rhodus, endlich Malta zum Sitze, wovon er den Namen Malteserorden erhielt. Der Orden der Tempelherren entstand nach dem ersten Kreuz- zuge, aus einer Verbindung von neun Rittern; er fügte zu den drei Mönchsgelübden noch ein viertes, Vertheidigung der Pilger und Kampf gegen die Ungläubigen. König Balduin Ii. von Jerusalem gab dem Orden einen Theil seines Palastes zur Wohnung, nicht weit von der Stelle, wo ehemals der Tempel Salomo's stand, daher sie „Tempelherren" ge- nannt wurden. Sie trugen über ihrer geistlichen Kleidung einen weißen mit rothem Kreuze bezeichneten Mantel. Auch dieser Orden wurde vom Papste bestätigt und erhielt einen Großmeister. Der deutsche Ritterorden entstand aus einem Kloster in Jeru- salem, dessen Mitglieder sich vornehmlich mit der Pflege kranker Pilger beschäftigten und sich „die Brüderschaft des deutschen Hauses unserer lieben Frau zu Jerusalem" nannten. Mit dieser Anstalt verbanden später einige Kaufleute von Bremen und Lübeck eine ähnliche Stiftung und hieraus bildete sich dann der eigentliche sogenannte deutsche Ritterorden, der seinen Hauptsitz, nachdem Palästina verloren gegangen war, in Mergentheim erhielt; ein Theil des Ordens siedelte nach Preußen über und nahm seinen Sitz in Marien bürg. Nach der Schutzpatronin des Ordens, der hei- ligen Maria, führten die deutschen Ritter auch den Namen „Marianer."
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