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1. Deutsche Geschichte vom Beginn der Neuzeit bis zur Thronbesteigung Friedrichs des Großen - S. 159

1905 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Karl V. 159 Tuchhndler Bernt Knipperdolling. Den Ausbau des Reiches leiteten die beiden hollndischen Handwerker Jan Matths, ein Bcker, und Jan Bockelson, ein Schneider, letzterer nach seiner Heimat gewhnlich Jan van Leiden genannt. Nachdem Knipperdolling zum Brgermeister der Stadt gewhlt worden war, begann Jan Matths die gewaltsame Umgestaltung aller Verhltnisse. Die Kirchen wurden geplndert und zum Teil zerstrt, die Kunstwerke und Bcher vernichtet, der Sonntag und die Feiertage aufgehoben. Die Gottlosen", d. h. Andersglubigen, muten die Stadt verlassen, um den Heiligen" aus der Umgegend Platz zu machen. Jan Matths bernahm die Verwaltung des Gesamteigentums der Gotteskinder". Nach seinem Tode setzte Jan van Leiden das begonnene Werk fort. Er umgab sich mit zwlf ltesten" und nannte sich König des neuen Israel". Knipperdolling erhielt das Amt eines Statthalters. Die Vielweiberei wurde zum Gesetz erhoben. Der König nahm selbst 16 Frauen; er duldete keinen Widerspruch und herrschte sehr grausam. Nach allen vier Weltgegenden gingen seine Apostel" aus. Rottmann bedrohte in einer Flugschrift die Gewaltigen der Erde mit der Rache des Volkes Gottes. In der Tat griff die Bewegung der Wiedertufer in den Stdten des nrdlichen Deutschlands immer weiter um sich und drohte, wie zehn Jahre frher der Bauernkrieg im Sden, zu einer allgemeinen Erhebung der Niedern Stnde gegen die Besitzenden zu führen. Doch auch diesmal stellten die Heere der Fürsten die Ruhe wieder her. Der Bischof von Mnster, Philipp von Hessen u. a. eroberten nach langer Belagerung die Stadt, welche in der letzten Zeit durch Hungersnot und durch die Schreckensherrschaft des Knigs furchtbar gelitten hatte. Jan van Leiden, Knipperdolling und der Kanzler" Krechting wurden mit glhenden Zangen zu Tode gezwickt und ihre Leichname in eisernen Kfigen am Turme der Lambertikirche aufgehngt (1535). D. Ter Krieg Karls V. mit dem Schmalkaldischen Bunde und das Augsburger Interim. a) Ursache und Veranlassung des Krieges. Luthers Tod. Karls V. Herzenswunsch war es, die Protestanten wieder mit der katholischen Kirche zu vereinigen. Er lie daher mehrere Religionsgesprche" veranstalten, zu denen beide Parteien ihre tchtigsten Gelehrten entsandten. Als diese ohne Ergebnis blieben und die Reformation sich immer weiter ausbreitete, kam der Kaiser zu der berzeugung, da sein Ziel auf friedlichem Wege nicht zu erreichen sei. Zwei Umstnde waren es sodann, die in ihm den Entschlu zur Reife brachten, mit den Waffen vorzugehen; der von dem Schmalkaldischen 11*
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