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1. Geschichte des Alterthums - S. 15

1861 - Leipzig : Brandstetter
15 die Pyramidengruppen in meilenweiter Ausdehnung erhalten haben. Man setzt den Gründer von Memphis zwischen 4000—5000 Jahre v. Chr., also in das tiefste Alter, von welchem wir irgend eine leise Kunde zu besitzen glauben; den Cheops und Che freu aber, den Erbauer der höchsten Py- ramiden, gegen Ende des vierten Jahrtausends. Einer der späteren Könige dieses Reiches war Sesortosis, welcher Nubien unterjochte; und dem König M ö r i s wird der künstliche See gleiches Namens unweit der Stadt und der wunderbare Palastban des Labyrinthes zugeschrieben, von welchem Herodot mit aufrichtigster Bewunderung sagt: „Das habe ich selber ge- sehen und ist über alle Beschreibung. Denn wenn Einer zusammennähme Alles, was von den Hellenen an Maurerarbeit und Bauarbeit zu Stande gebracht, so würde er finden, daß es an Mühe und Kosten dem Labyrinth nachsteht, und die Tempel zu Ephesos und Samos sind doch wahrlich auch der Rede Werth." Bald nach dem Tode des Möris fielen wandernde Stämme ans Syrien und dem nördlichen Arabien in das Nilland ein und eroberten das Reich. Die Zwingherrschaft dieses Hirtenvolkes, der H y ksos, wie sie genannt wurden, dauerte über 500 Jahre, ohngefähr von 2000—1500, bis den Königen von Oberägypten (Theben) die Befreiung des Landes gelang. An der östlichen Mündung des Nil hielten sich diese Hyksos noch lange in einem festen Lager verschanzt. Dem König Thutmosis gelang es endlich, sie durch friedlichen Vertrag zum Abzug zu bewegen. Der Ort ihres Lagers ward anfangs Abaris, später Pelusium genannt. Von dieser Zeit an begann die Herrschaft Thebens über Aegypten. Thutmosis soll den großen Palast begonnen haben, dessen Reste man unter dem Namen der Ruinen von Karnak bewundert und auf welche wir später zurückkom- men werden. Einem seiner Nachfolger, Amenop h is in., wird der Palast und Tempel von Tuxor zugeschrieben. König Sethos führte die Er- oberungen in Nubien fort; er war der Vater des berühmtesten unter den ägyptischen Königen, des Ramses Ii., des Großen, den die Griechen Sesostris nannten. Nach den ägyptischen und griechischen Ueberlieferungen lebte er von 1396 —1328 v. Chr. und gehörte der neunzehnten Dynastie der ägyptischen Könige an. Er unterwarf Aethiopien, drang mit seinem Heere nach Syrien, Kleinasien und Mesepotamien, ja, wie die Sage er- zählt, selbst nach Indien vor; doch mögen hier, wie die mythische Erzäh- lung es überhaupt liebt, die Thaten mehrerer Könige, namentlich seines Vaters Sethos, auf sein Haupt gesammelt sein. Jedenfalls aber bezeich- nen ihn die Denkmale, die er in Aegypten selbst hinterließ, als einen der größten Herrscher der Vorzeit und von den Denksäulen, welche seinen Ruhm in den eroberten Ländern verkündigten, zeugt noch jetzt manch' ur- alte Felseninschrift in Syrien, welche Kunde giebt von dem großen ägyp- tischen König, der mit 600,000 Streitern zu Fuß, mit 24,000 Reitern und 27,000 Streitwagen auszog, die Welt zu erobern. Ein gezähmter Löwe, das Sinnbild der königlichen Macht, folgte seinen Schritten und
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