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1. Geschichte des Alterthums - S. 328

1861 - Leipzig : Brandstetter
328 íung und hoffte sie allein von dem Besieger der spanischen, wie der Skla- venempörung, dem Pompejus, welcher nun schon „der Große" hieß. In einer allgemeinen Volksversammlung wurde durch das Gabinische Gesetz eine Küsten- und Seediktatur geschaffen, durch welche dem Pompejus auf drei Jahre die unumschränkteste Herrschaft über alle Meere, Inseln und Küstenländer zehn Meilen landeinwärts übertragen ward, eine fast königliche, vom Senat ganz unabhängige Gewalt. Auch waren drei Monate genügend, die ganze Unternehmung zu Ende zu führen. 1300 Piratenschifse wurden zerstört, 400 genommen, die Städte und Burgen zertrümmert, viele Tausend Gefangene gemacht. Selbst die kretischen Städte ergaben sich; das ganze Piratengebiet wurde in eine römische Pro- vinz verwandelt (60). Kaum war ans diese Weise die Seeherrschaft Roms von Neuem be- festigt, so erhielt Pompejus durch das Manilische Gesetz auch den Oberbefehl über die p o n t i s ch en und armenischen Länder. Niemals, seit Rom stand, war eine solche Gewalt in eines Einzigen Hand vereinigt gewesen. Es war nicht nur eine leere Schmeichelei, wenn die Griechen ihn „König der Könige" nannten. Im Jahr 75 schon hatte Mithridâtes seine alten Plane wieder ausgenommen und mit Mord und Brand seine Erhebung begonnen, gleich wie im ersten Kriege, bis der Feldherr Lucullus mit einem ansehnlichen Heere herbeikam und dem pontischen König in der Schlacht bei Cab ira eine entscheidende Niederlage beibrachte. Mithridat flüchtete zu seinem Schwiegersohn nach Armenien; das ganze schöne Gebiet mit allen Städten und ihren Schätzen fiel in die Gewalt der Römer. Auf eigene Hand trug Lucullus jetzt den Krieg gegen Tigranes, den Armenierkönig, dessen mächtige Herrschaft sich über den Euphrat bis nach Antiochien und die syrischen Küstenländer ausdehnte. Seine Hauptstadt T igrano certa soll durch ihre Pracht und Größe an das alte Babylon und Ninive erinnert haben. Mit einem unermeßlichen Heere rückte der armenische König heran; ein einziger Schlachttag jedoch genügte den Römern, um die zwanzigfach stärkere Armee mit einem Schlage zu vernichten. Der Bericht des Sie- gers brachte die unglaubliche Botschaft nach Rom, „daß in dieser Schlacht 100,000 Armenier und 5 Römer gefallen seien." Lucullus trug sich nun mit dem Plane, das ganze große Reich der römischen Herrschaft zu unterwerfen. Bereits begann er einen Zug, wel- cher an die wunderbaren Zeiten des Alexander mahnte; aber es fehlte ihm die Liebe und Anhänglichkeit seines Heeres. Er war seinen Truppen ein guter Feldherr, aber ein schlechter Kamerad. Obschon im Ganzen wohl- meinend und rechtschaffen, war er viel zu sehr einem vornehmen und weich- lichen Leben ergeben, wozu ihm sein ungeheurer Reichthum die Mittel bot, als daß er dem Soldaten die Mühsal und Entbehrungen seines Standes durch das eigene Beispiel erträglich gemacht hätte. Die Legionen empörten
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