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1. Abriß der deutschen Geschichte - S. 170

1798 - München : Lindauer
paar parfumirte Handschuh zehen Dukaten zalt, das ist zu grob, und uit parßierlich; denn was man für ein paar Handschuh mehr, als drey Bazen ausgiebt, das ist ein Cmiosität, und überflüßiger Unkosten. — Wir sehen täglich, fährt er fort, daß etliche Geist- liche daherziehen, wie die Weltliche, die Umertha- nen wie ihre Herren selbst, die Edelleut, wie Grafen und Herren, und die Burger und Diener, wie die Edelleut. Also daß nunmehr, als vil die Kleider be- trifft , ein schlechter Unterschied ist zwischen einem Herrn und den Unterthanen, und zwischem einem Burger und einem Edelmann. Man muß in Städ- ten besondere Cammerjungfrauen halten, die nichts thun, als die Kleider ausputzen, Zusammenlegen, anßklopfen, und Ln die Lufft henken. Also auch und uit weniger straffe ich dieß Orts die außerlesene und manigfaltige Gestalt und Farben der Kleyder, die Köst- lichkeit und grossen Werth derselben, den Schmuck an den köstlichen Schuhen, die über die maßen köst- liche Halsband, Armspangen, und köstliche Säum, gewundene Ketten, die Bisamäppfel, Ohren- und Stirnspangen, die vilerley unterschiedliche Röck, so zerhackt, zerklobt, und auf mancherley weis pikhirt und durchstochen sein; deren etliche entweder gar zu eng und kurz sein, andere aber gar weit und lang feyn, und schleppt ihnen ein so langer Schweif hin- ten nach, daß es gar wohl für einen armen Men- schen, oder einen Ehehalten noch ein anders Kleid abge- den kundre, und feyn doch für anders nichts, als daß sie die Gassen damit fegen, und ihr Gewissen beschweren. Die Frauen und Jungfrawen sollen von mir wissen und wohl merken, daß diejenige Vögel, so lange Schwenz führen , keine Köpf haben, wie an den Pfauen und an der Azel zu sehen ist. “ —-
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