1858 -
Berlin
: Nauck
- Autor: Wernicke, Carl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Töchterschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
Ii. Abschn. Die Griechen, b. z. Tode Aleranders d. Gr., 6. 300 v. Chr. 27
Zweites Kapitel.
Vom Anfang der Perserkriege bis auf Alexander den Großen;
o. 500 bis e. 333 v. Chr.
(Die Zeit der höchsten Blüthe Griechenlands, bis zum Untergange der
griechischen Freiheit.)
§. iß
' Miltiades — Während bis dahin Sparta das größte
Ansehen in Griechenland gehabt hatte, so hob sich durch die
nun beginnenden Kämpfe gegen die Perser die Macht Athens.
Histiäus (§. 5.) hatte den Verdacht des Darius erregt,
und war deshalb zum Könige nach Susa berufen worden,
während sein Schwiegersohn Aristügoras die Herrschaft
über Milet erhielt. Diesen bewog er, sich an der Spitze
der Ionier zu empören. Athen unterstützte den Aufstand
der Ionier; derselbe wurde aber von den Persern unter-
drückt, obgleich Sardes von den Ioniern verbrannt
ward. Um sich an den Athenern zu rächen, schickte Darius
seinen Schwiegersohn Mardonins nach Griechenland. Die
Flotte desselben scheiterte jedoch am Vorgebirge Athos, und
ein neues Heer, das Darius, nachdem er durch Gesandte die
Griechen hatte zur Unterwerfung auffordern lassen, unter
Datis und Artaphernes nach Griechenland sandte, wurde
490 in der Schlacht bei Marathon von den Athenern un-
ter Miltiades vernichtet (Phidlppides). — Dem Miltia-
des zog sein Ruhm viele Feinde zu (Th emlsto cles), und
sie benutzten ein unglückliches Unternehmen gegen die Insel
Paros, um ihn zu stürzen. Er wurde angeklagt, und
starb im Gefängniß (Cimon).
§. 19-
Themistoeles. — Durch ein glücklicheres Unterneh-
men gewann sich nun der ehrgeizige Themistocles die Gunst
der Volkspartei, und nachdem er es dahin gebracht hatte,
daß auch Aristides (der Gerechte) durch das Scherben-
gericht aus Athen verbannt wurde, war er daselbst der Ein-
flußreichste. Er bewog nun die Athener zur Vergrößerung
ihrer Flotte, deren sie bald im Kriege gegen die Perser
bedurften.
Aerxes, der Sohn des Darius, erneuerte nämlich
nach dem Tode desselben, besonders durch den aus Athen
vertriebenen Hippias aufgereizt, den Krieg gegen die Grie-
chen. Nachdem er sie vergebens hatte zur Unterwerfung aus-
sordern lassen (Sperthias und Bulis), ging er an der
Spitze eines ungeheuren Heeres über den Hellespont. Er
musterte sein Heer, zog dann durch Thracien und Macedo-